AMETHYST CLASSIC

ex VISTA CLASSICA, ex ХАЙНРИХ ХАЙНЕ, ex HEINRICH HEINE, ex URSULA III / ENI 8948008

Status: im aktiven Dienst für DCS-Touristik GmbH aus Nagel




Historie auf dem deutschsprachigen Markt:

seit 2021 Amethyst Classic DCS-Touristik
2018 - 2020 Vista Classica 1AVISTA Reisen
2015 - 2017 Heinrich Heine / ХАЙНРИХ ХАЙНЕ 1AVISTA Reisen
2007 - 2015 Heinrich Heine / ХАЙНРИХ ХАЙНЕ Nicko Cruises
2001 - 2007 Heinrich Heine Viking Cruises
1994 - 2000 Heinrich Heine KD - Köln-Düsseldorfer
1991 - 1993 Ursula III Triton Reisen

Historie


Das Schiff wurde in den Jahren 1990/1991 auf der Werft A. Baars AZN im niederländischen Sliedrecht mit der Baunummer 732 als URSULA III für die Triton Rheinschiffahrt (später Triton Reisen) mit Sitz in Basel gebaut. Die Kiellegung erfolgte am 01.03.1990. Der Stapellauf fand daraufhin am 01.11. des gleichen Jahres statt. Die feierliche Taufe erfolgte am 16.03.1991 durch die Taufpatin Birgit Mohler, der Frau des damaligen Direktors von Triton. Am 06.04.1991 wurde die URSULA III durch den Veranstalter offiziell in Dienst gestellt. Das Schiff trug seinerzeit die Europa-Nummer (die damalige Zulassungsnummer europäischer Binnenschiffe) 7001564 und fuhr mit Heimathafen Basel unter Schweizer Flagge.

 

Im Jahr 1993 wurde die Triton Rheinschiffahrt bzw. Triton Reisen durch die Köln-Düsseldorfer Rheinschiffahrt (im Folgenden kurz KD) übernommen und in KD-Triton umbenannt. Im darauffolgenden Winter 1993/94 erhielt das Schiff daraufhin die klassische weiß-rote KD-Bemalung sowie das bekannte KD-Logo und wurde in HEINRICH HEINE umbenannt. Zu Beginn der Sommersaison 2000 wurde die KD durch die Premicon AG übernommen. Im Rahmen der daraufhin durchgeführten Umstrukturierungen innerhalb des Premicon-Konsortiums wurde die HEINRICH HEINE zu Beginn des Jahres 2001 an die ebenfalls zur Premicon-Gruppe gehörende Viking Cruises, die ihren Sitz auch in Basel hatte, weitergereicht. Das KD-Logo samt Schriftzug wurde daraufhin durch das Viking Cruises-Logo ersetzt. Die HEINRICH HEINE fuhr bis zum 09.06.2004 weiterhin unter Schweizer Flagge. Dann wurde sie mit neuem Heimathafen Oberwesel nach Deutschland umgeflaggt. Die Europanummer lautete nun 4803070.

 

Im Jahr 2007 ersetzte Viking Cruises das mittlerweile relativ betagte Schiff durch Neubauten. Und so wurde die HEINRICH HEINE im Jahr 2007 an die bulgarische Giljam River Cruises/Dunav Tours verkauft. Diese lies das Schiff nun unter bulgarischer Flagge mit Heimathafen Ruse/Rousse fahren. Gleichzeitig gab es auch eine neue offizielle Schreibweise des Namens. Dieser wurde nun auch in kyrillischen Buchstaben ХАЙНРИХ ХАЙНЕ geschrieben. Im Rahmen dessen erhielt das Schiff auch seine neue europäische Registrierungsnummer ENI 8948008. Die rote Rumpfbinde wurde nun durch eine blaue ersetzt. Auch die beidseitigen Schornsteine erhielten eine blaue Farbgebung. Der Stuttgarter Veranstalter nicko Cruises charterte das Schiff und vertrieb es auf dem deutschsprachigen Markt.

 

Im Jahr 2015 wechselte das Schiff dann zu 1AVISTA Reisen aus Köln und erhielt die weiß-gelb-blaue Bemalung des Veranstalters. Zum Ende des Jahres 2017 verkaufte die bulgarische Reederei Dunav Tours das Schiff an den neuen Eigentümer Classica River Cruises GmbH aus Köln. Daraufhin wurde es im Winter 2017/18 umfassend modernisiert und in VISTA CLASSICA umbenannt. Im Rahmen der umfangreichen Umbaumaßnahmen erhielten unter anderem diverse Kabinen auf dem Oberdeck französische Balkone, die die bisherigen Kabinenfenster auf diesem Deck ersetzten. 2019 wurde das Schiff einmal mehr verkauft und ging nun an die Breeze River Cruises GmbH in Therwil/Schweiz. Im Jahr 2021 wechselte das Schiff schließlich zu DCS-Touristik aus Nagel und wurde folglich in AMETHYST CLASSIC umbenannt.



Einsatz bei DCS-Touristik GmbH


Der 1985 gegründete Veranstalter DCS-Touristik aus dem oberfränkischen Ort Nagel im Fichtelgebirge ist einer der kleineren Veranstalter auf dem deutschsprachigen Flussreisemarkt. Aktuell (Stand Herbst 2022) betreibt er zwei Flusskreuzfahrtschiffe im Vollcharter, die AMETHYST (Baujahr 2004; ENI 9948007; ex ARTISTRY) und die in diesem Artikel beschriebene AMETHYST CLASSIC. Während die AMETHYST hauptsächlich auf der Donau verkehrt, wird die AMETHYST CLASSIC überwiegend auf Rhein, Mosel und Saar eingesetzt.

 

Die im Jahr 2021 übernommene AMETHYST CLASSIC gehört zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Portraits zu den älteren aktiven Flusskreuzfahrtschiffen auf dem deutschsprachigen Markt. Schaut man sich an Bord etwas genauer um, so kann man auch heutzutage immer noch erahnen, dass es zur Indienststellung im Jahr 1991 eines der komfortabelsten Flussschiffe auf dem Rhein war. Garant dafür waren unter anderem auch die seinerzeit für hochwertige Qualität stehenden Namen der Eigner/Betreiber, wie KD, Viking, Premicon

 

Das Schiff wurde im Laufe der Jahre immer wieder umgebaut und umfassend modernisiert. So wurden u.a. im Winterhalbjahr 2017/2018 die bisherigen Kabinenfenster auf dem Oberdeck durch zeitgemäße französische Balkone ersetzt. Heutzutage überzeugt das gesamte Interieur mit einem gediegenen Wohlfühl-Ambiente, welches klassische und durchaus edel wirkende dunkle Holzelemente (wie beispielsweise die alten Decken- und Wandverkleidungen) mit modernem und komfortablem Mobiliar geschmackvoll kombiniert. Die AMETHYST CLASSIC ist ein Schiff mit Charme.

 


Technische Daten

Länge: 106,38m
Breite: 11,11m
Tiefgang: 1,47m
Gäste / Passagierkabinen: 110 / 55
Crew:
Int. Registrierungs-Nr.: ENI 8948008
Heimathafen: Basel
Flagge: Schweiz
Reederei: Breeze River Cruises GmbH, Therwil/Schweiz
Baujahr: 1991
Bauwerft: A. Baars AZN, Sliedrecht/Niederlande


Decksplan





Schiffsrundgang


Oberdeck


Man betritt die AMETHYST CLASSIC üblicherweise mittschiffs auf dem Oberdeck. Noch im Außenbereich befinden sich beidseitig Treppen, die hinauf zum Sonnendeck führen. Schreitet man jedoch durch die beidseitigen Eingangstüren, so befindet man sich in dem für Flussschiffe recht großen Foyer. Auf den ersten Blick erinnert die Lobby an die eines klassischen Grand-Hotels vergangener Tage. Dunkles Holz und Messing verleihen dem Interieur ein elegantes und gediegenes Ambiente. Auf der Backbordseite des Foyers befindet sich Richtung Heck gerichtet die Rezeption des Schiffes.

Auf der gegenüberliegenden Steuerbordseite ist eine gemütliche Sitzecke mit einer kleinen Bibliothek und dem integrierten Bordshop zu finden. Die Bibliothek hält für die Gäste eine Auswahl verschiedenster Bücher und Gesellschaftsspiele bereit. In einer Vitrine sind diverse Souvenir- und Merchandise-Artikel ausgestellt, die man über die Rezeption käuflich erwerben kann.

Mittschiffs Richtung Bug gerichtet befindet sich eine weitere gemütliche Sitzgruppe. Auf deren linker (backbord) Seite führt eine Treppe hinab zum Restaurant, welches im vorderen Bereich des Hauptdecks zu finden Ist. Dazu aber an späterer Stelle mehr.

Rechts neben der vorgenannten Sitzgruppe führt ein Gang Richtung Bug zum Bordreisebüro bzw. dem Schalter des Kreuzfahrtleiters von DCS-Touristik. Auf dessen gegenüberliegender Backbordseite erreicht man die öffentlichen Toiletten des Schiffes.

Wenige Schritte weiter Richtung Bug betritt man nun den gemütlichen Aussichtssalon. In dessen Eingangsbereich steht den Gästen rund um die Uhr eine Wasser-, Tee- und Kaffeestation zur kostenlosen Selbstbedienung zur Verfügung.

Der Aussichtssalon wurde unlängst mit einem modernen Mobiliar ausgestattet, welches sich hervorragend mit den alten Holzelementen an Decken und Wänden ergänzt und für ein stilvolles Ambiente sorgt. Die in diesem Salon integrierte Bar lässt so gut wie keine Getränkewünsche offen.

Zwischen der eingangs erwähnten Rezeption und der Bibliothek führt der Kabinengang des Oberdecks Richtung Heck. Hier sind 37 Passagierkabinen mit den 200er Nummern zu finden. Weitere Details zu den Kabinen folgen an späterer Stelle. Direkt am Anfang dieses Kabinenganges befindet sich eine herabführende Treppe, über die man wiederum das Hauptdeck erreicht. Am Ende des Kabinenganges kann man dann noch über eine weitere, sich auf der Steuerbordseite befindliche, Außentreppe hinauf zum Sonnendeck gelangen.


Hauptdeck


Das Hauptdeck des Schiffes ist faktisch in zwei separate Bereiche unterteilt. An früherer Stelle wurde bereits die Treppe vom Foyer zum Restaurant erwähnt. Letzteres liegt im vorderen Bereich des Hauptdecks. Hierauf gehen wir etwas später ein. Wir befinden uns nun aber zunächst im hinteren Teil dieses Decks. Die räumliche Trennung des Hauptdecks ist dem großen mittschiffs gelegenen Wellnessbereich des Schiffes geschuldet. Der Zugang zu diesem erfolgt über die hintere Treppe und dem Kabinengang.

Der Wellnessbereich ist sicherlich einer der größten auf Flusskreuzfahrtschiffen und braucht keinen Vergleich zu modernen Neubauten zu scheuen. Der Pool ist recht groß und hat eine durchaus stattliche Tiefe, so das hier sogar einige Schwimmzüge möglich sind. Auf der rückwärtigen Backbordseite befindet sich der Zugang zur Sauna. Zur zwischenzeitlichen Entspannung stehen Teakholzliegen mit bequemen Auflagen bereit. Auf der gegenüberliegenden Steuerbordseite stehen den Gästen dann noch zwei Ergometer mit Blick nach draußen zur Verfügung.

Vom Treppenabgang bzw. dem Eingang zum Wellnessbereich Richtung Heck schließt sich der Kabinengang des Hauptdecks an. An diesem liegen weitere 18 Passagierkabinen. Diese tragen die 100er Nummern. Aber auch zu diesen Kabinen an späterer Stelle mehr.

An früherer Stelle wurde bereits der Treppenabgang vom Foyer zum Restaurant erwähnt. Dieses liegt im vorderen Teil des Schiffes. Auch das Restaurant ist sehr geräumig und bietet von fast allen Plätzen einen schönen Blick nach draußen. Hier finden alle Gäste in einer Tischzeit an fest reservierten Tischen ihren Platz. Das Frühstück wird in Buffetform angeboten. Mittag- und Abendessen erfolgen à-la-carte.


Sonnendeck


Über die beidseitigen Außentreppen an den Eingangsbereichen des Schiffes oder über die hintere Außentreppe am Heck erreicht man vom Oberdeck das Sonnendeck. Mittschiffs schützt eine ein- bzw. ausklappbare Dachkonstruktion mit Wandelementen vor Witterung. Diese Konstruktion ist notwendig, um je nach Fahrgebiet und Wasserständen niedrige Brücken passieren zu können, für die dann diese Überdachung heruntergeklappt wird. Heizstrahler sorgen bei ungemütlicher Witterung für Wärme. Der Innenraum ist mit modernen und bequemen Lounge-Möbeln ausgestattet. Dieser Bereich ist übrigens der einzige an Bord, an dem geraucht werden darf. Am hinteren Ende der Überdachung befindet sich noch eine kleine mobile Theke. Bei guten Witterungsverhältnissen kann dementsprechend auch hier ein Getränkeservice angeboten werden. Vermutlich werden dann auf diesem Deck hin und wieder auch Barbecues angeboten. Weiter Richtung Heck folgt dann das eigentliche Sonnendeck, mit einem großen Schachfeld, etlichen Sitzgelegenheiten und zahlreichen Sonnenliegen.


Kabinen


Die AMETHYST CLASSIC bietet insgesamt 55 Passagierkabinen, die sich auf zwei Decks verteilen und in sechs Kategorien unterteilt sind.

 

Auf dem Hauptdeck befinden sich davon 18 Kabinen mit den 100er Nummern, die in zwei Kategorien (HD2/HD1 bzw. HV2) aufgeteilt sind. Hierbei handelt es sich um Kabinen mit jeweils zwei Betten. Die vier Kabinen der Kategorie HV2 (Nummern 100 bis 103) liegen dabei im vorderen (und möglicherweise durch die angrenzende Treppe zum Foyer etwas lauteren) Bereich. Die Kabinen mit den geraden Nummern befinden sich auf der Backbordseite, die Kabinen mit den ungeraden Nummern befinden sich auf der Steuerbordseite. Alle Kabinen auf diesem Deck haben jeweils ein großes Fenster, welches im oberen Drittel zu öffnen ist.

 

Die Badezimmer sämtlicher Kabinen wurden in den vergangenen Jahren ansprechend modernisiert und sind mit einer ebenerdigen Dusche ausgestattet.


Auf dem darüber befindlichen Oberdeck befinden sich 37 Passagierkabinen mit den 200er Nummern, die in vier Kategorien (OA2, OD2/OD1, OV2 und ODD) aufgeteilt sind. Die vier Kabinen der Kategorie OA2 liegen dabei ganz hinten über den Maschinen und Propellern. Daher mag es hier während der Fahrt zu einer lauteren Geräuschkulisse kommen. Die drei Kabinen der Kategorie OV2 liegen wiederum im vorderen Teil des Kabinentraktes in unmittelbarer Nähe zum Foyer. Auch hier mag es hin und wieder durch die Geräuschkulisse des Foyers oder des Aussichtssalons lauter werden. Und auch auf diesem Deck befinden sich die Kabinen mit den geraden Nummern wieder auf der Backbordseite und die Kabinen mit den ungeraden Nummern auf der Steuerbordseite. All diese Kabinen verfügen seit dem Umbau im Winterhalbjahr 2017/2018 über je einen französischen Balkon.


Kulinarik


Wir haben das Schiff und Produkt vom 18.12. bis zum 19.12.2022 auf einer vorweihnachtlichen Schnupperreise bzw. Partynacht auf dem Rhein von Köln nach Düsseldorf und zurück kennenlernen dürfen. In Anbetracht der Kürze unseres Aufenthaltes an Bord (knapp 17 Stunden) werden wir keinen separaten Reisebericht auf unseren Seiten veröffentlichen, der die Abläufe und Organisation an Bord näher beschreibt. Aus diesem Grund gehen wir in dieser Rubrik kurz auf die Kulinarik ein und beschränken uns dabei aber auch nur auf die Wiedergabe des angebotenen à-la-carte Abendessens. Wir können nicht beurteilen, inwiefern sich womöglich die Anzahl und Auswahl an Speisen während des Abendessens dieser zweitägigen Reise, von denen einer längeren Reise unterscheiden.


Historische Aufnahmen des Schiffes


Die beiden folgenden Aufnahmen zeigen das Schiff vor dem großen Umbau im Winterhalbjahr 2017/2018. Die Passagierkabinen auf dem Oberdeck verfügen noch über klassische, zu öffnende Fenster, die dann später durch moderne französische Balkone ersetzt wurden. Die Aufnahmen entstanden im Mai 2011 auf der Mosel in Bernkastel-Kues. Seinerzeit trug das Schiff noch den Namen HEINRICH HEINE / ХАЙНРИХ ХАЙНЕ und fuhr für die bulgarische Reederei Dunav Tours.


Hinweis: Das Logo und der Decksplan wurden freundlicherweise von der DCS-Touristik GmbH aus Nagel zur Verfügung gestellt.



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