BRITANNIA

ENI 07001701

Historie auf dem deutschsprachigen Markt:

Status:  im Jahr 2015 im niederländischen Kampen abgewrackt

Historie



Die Reederei Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt (im Folgenden kurz KD genannt) bestellte Ende der 1960er Jahre bei der Schiffswerft Christof Ruthof in Mainz-Kastel zwei baugleiche Schiffe, die die bisherigen Kabinenfahrgastschiffe im Flusskreuzfahrtmarkt auf Rhein, Mosel und Main ergänzen sollten.

Man setzte zu jener Zeit bereits äußerst erfolgreich die Kabinenfahrgastschiffe

• EUROPA   (Baujahr 1960, Länge 88,48 Meter)
• HELVETIA   (Baujahr 1962, Länge 93,20 Meter)
• NEDERLAND   (Baujahr 1964, Länge 101,62 Meter)

und

• FRANCE   (Baujahr 1966, Länge 104,30 Meter)   

ein.

Bei den beiden baugleichen Neubauten sollte es sich um die

• BRITANNIA   (Baujahre 1968/1969; Werftnummer 1476)

 und die

• DEUTSCHLAND   (Baujahre 1970/1971; Werftnummer 1483)

handeln.

Beide Schiffe sollten mit einer Länge von 110,0 Meter und einer Breite von 11,6 Meter die bislang größten Passagierschiffe in der KD-Flotte und auf dem Rhein samt seinen Nebenflüssen werden. Jedes Schiff verfügte über 108 Kabinen und eine Bettenkapazität von bis zu 236 Gästen.

Das erste Schiff, die BRITANNIA, wurde im Januar 1968 mit der Baunummer 1476 auf der Schiffswerft Christof Ruthof in Mainz-Kastel auf Kiel gelegt. Am 22.03.1969 fand der Stapellauf statt. Getauft wurde die BRITANNIA schließlich am 14.05.1969 von der Taufpatin Sophie Brown, der Ehefrau des damaligen britischen Außenministers. Pünktlich zur Sommersaison wurde am 17.05.1969 der reguläre Passagierbetrieb auf dem Rhein zwischen dem niederländischen Rotterdam und dem schweizerischen Basel aufgenommen.

Die BRITANNIA fuhr zunächst unter deutscher Flagge. Zum 01.01.1997 wurde es mit neuem Heimathafen Basel in die Schweiz umgeflaggt. Hintergrund war eine Umstrukturierung innerhalb der KD-Gruppe und ihrer diversen Tochterfirmen. Gleichzeitig erhielt das Schiff die neue ENI Nummer 7001701.

Bereits Anfang des Jahres 2020 gab es eine erneute Umstrukturierung innerhalb der KD-Gruppe. Das Kreuzfahrtsegment ging daraufhin am 09.03.2000 an die ebenfalls zur KD-Gruppe gehörende Viking River Cruises mit Sitz in Basel über. Im Sommer 2007 endete die Ära der BRITANNIA bei der KD-Gruppe. Das Schiff wurde zum Jahr 2008 an die Schweizer Reederei Breeze River Cruises, die ihren Sitz ebenfalls in Basel hatte, verkauft und an den deutschen Veranstalter Nicko Tours (später umbenannt in Nicko Cruises) in Stuttgart verchartert.

Am 21.06.2014 schlug das Schiff während der Fahrt unerwartet leck. Die Gäste wurden evakuiert und das Schiff an einer Kaimauer der Ijssel im niederländischen Zutphen festgemacht. Man begann das Wasser aus dem bereits mit Schlagseite liegenden Schiffes abzupumpen. Das Schiff wurde in die niederländischen Den Breejen Schiffswerft in Hardinxveld verholt und begutachtet. Eine vollständige Instandsetzung erschien wirtschaftlich nicht mehr sinnvoll. Im Juni 2015 wurde das Schiff daraufhin nach Kampen in den Niederlanden verholt und dort abgewrackt.

Technische Daten

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