TS MAXIM GORKIY

ex MAXIM M, ex TS MAKSIM GORKIY, ex Максим Горький, ex TS HANSEATIC, ex TS HAMBURG / IMO 6810627


Historie auf dem deutschsprachigen Markt:

1968 - 1973 TS HAMBURG Deutsche-Atlantic-Linie, Hamburg
1975 - 1988 TS MAKSIM GORKIY Neckermann-Seereisen, Frankfurt
1988 - 2008 TS MAXIM GORKIY Phoenix Reisen, Bonn


Status: das Schiff wurde im Jahr 2009 im indischen Alang abgewrackt


TS MAXIM GORKIY auf Reede vor Raiatea / Französisch-Polynesien am 17. Februar 2008
Das Werftschild der MAXIM GORKIY


Allgemeines

 

Das Schiff wurde am 28. Oktober 1966 von der Deutschen Atlantik-Linie, die ihren Sitz in Hamburg hatte, als TS HAMBURG in Auftrag gegeben und sollte im Nordatlantik-Linienverkehr das Nachfolgeschiff der damaligen HANSEATIC (ex SCOTLAND, ex EMPRESS OF SCOTLAND, ex EMPRESS OF JAPAN; IMO 5514232; Baujahr 1930) werden. Letzteres wurde am 7. September 1968 im Hafen von New York durch ein Feuer irreparabel beschädigt. Es sollte sich um den ersten deutschen Nachkriegsneubau eines großen Passagierschiffes handeln.

 

Die TS HAMBURG wurde folglich am 21. Juli 1967 mit der Baunummer 825 bei der Howaldtswerke-Deutsche Werft in Hamburg auf Kiel gelegt. Der offizielle Stapellauf fand am 21. Februar 1968 statt. Gleichzeitig erfolgte die feierliche Taufe des Schiffes durch die Taufpatin Marie-Luise Kiesinger, die Frau des damaligen Bundespräsidenten Kurt Georg Kiesinger.

 

Aufgrund ihres markanten und einzigartigen Rumpf- und Schornsteindesigns erhielt die HAMBURG schnell den Spitznamen "die schöne Hamburgerin". Da bereits kurz vor der Fertigstellung erkennbar war, dass mittlerweile Flugzeuge die Linienschiffe im Nordatlantikverkehr ersetzen würden und einen Schiffsbetrieb auf diesen Strecken unrentabel machten, wurde das Schiff von Anfang an als Kreuzfahrtschiff eingesetzt. Es bot dabei für damalige Verhältnisse eine Menge Komfort und Luxus. So waren beispielsweise fast alle Kabinen (auch die günstigeren Innenkabinen) überdurchschnittlich groß. Die Badezimmer verfügten über Badewannen statt lediglich nur Duschen, wie sie auf vergleichbaren Schiffen üblich waren. Die Bullaugen der Kabinen auf dem Saturn-Deck ließen sich sogar vollständig öffnen. Da das Schiff von seinerzeit modernen Dampfturbinen angetrieben wurde, war es für Schiffe dieser Generation und Größe extrem leise, was auch den Komfort im Schiffsinneren gegenüber der Konkurrenz deutlich erhöhte. Bis 1973 fuhr die HAMBURG unter deutscher Flagge.
 

Am 25. September 1973 wurde sie infolge der Ölkrise und wirtschaftlicher Probleme der Reederei in HANSEATIC umbenannt, aufgelegt und zum Verkauf angeboten. Am 25. Januar 1974 übernahm die sowjetische Black Sea Shipping Co. aus Odessa das Schiff unter dem Namen MAKSIM GORKIY. Bis 1991 wurde es mit der kyrillischen Bezeichnung Максим Горький unter der Flagge der Sowjetunion betrieben.

 

Im Jahr 1974 wurde an Bord der Spielfilm „18 Stunden bis zur Ewigkeit“ gedreht. Einer der Hauptdarsteller war die Hollywood-Legende Omar Sharif. Im Film trug das Schiff den fiktiven Kunstnamen BRITANNIC.

 

Im Dezember 1975 charterte der deutsche Reiseveranstalter Neckermann-Seereisen das Schiff. Dieser Einsatz ging bis 1988. Dann wollte Neckermann das sowjetische Schiff durch die damalige frisch umgebaute portugiesische VASCO DA GAMA (ex INFANTE DOM HENRIQUE; IMO 5160805; Baujahr 1960) ersetzen.

 

Am 29. April 1988 traf die MAXIM GORKIY in Bremerhaven ein und wurde bei der Lloyd Werft umfassend renoviert und umgebaut. Nach dem Abschluss dieser Arbeiten wurde das Schiff ab September 1988 an den Veranstalter Phoenix Reisen in Bonn verchartert. Es war zu diesem Zeitpunkt das erste und für lange Zeit auch das einzige Schiff von Phoenix Reisen und der Grundstein für eine unvergleichliche Erfolgsgeschichte. Die russische Seele des Schiffes, die ihm die herzliche Crew verlieh, ist bis heute legendär. Die MAXIM GORKIY wurde interessanterweise von Phoenix Reisen in der deutschen Schreibweise MAXIM GORKI (also ohne dem Y) geschrieben. Gleichwohl stand der Name mitsamt dem Y in großen Lettern auf dem Schiffsrumpf. In diesem Portrait wird deshalb diese internationale Schreibweise verwendet.

 

Am 19. Juni 1989 kollidierte die MAXIM GORKIY kurz vor Mitternacht vor Spitzbergen in einem Eisfeld mit einer Eisscholle und wurde dabei schwer beschädigt. Der Rumpf lief im vorderen Bereich voll Wasser und das Schiff begann mit der Nase voran zu sinken. Der Kapitän setzte daraufhin ein Notsignal ab und ordnete die Evakuierung aller Passagiere und Besatzungsmitglieder in die Rettungsboote an. Gegen 03:00 Uhr in der Nacht kam ein norwegisches Küstenwachschiff zur Hilfe. Mit Tauchern gelang es, das Leck abzudichten und das Schiff zu stabilisieren. Die MAXIM GORKIY wurde daraufhin in die Bremerhavener Lloyd Werft verholt, wo sie am 4. Juli 1989 eintraf und instandgesetzt wurde. Am 17. August 1989 nahm sie wieder den regulären Betrieb auf.

 

Im selben Jahr, vom 2. bis zum 3. Dezember 1989, war die MAXIM GORKIY Gastgeberin für das Gipfeltreffen von Malta, anlässlich dem sich der damalige US-Präsident George H. W. Bush und der damalige Generalsekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Sowjetunion Michail Gorbatschow an Bord trafen. Michail Gorbatschow und seine Delegation übernachteten sogar an Bord. Bei diesem Gipfeltreffen wurde u.a. auch über die mögliche Wiedervereinigung Deutschlands beraten.

 

Im Dezember 1991, nachdem die Sowjetunion zerfallen war und sich folglich auch die Staatsreedereien Sovcomflot und Black Sea Shipping & Co. in wirtschaftlichen Turbulenzen befanden, erfolgte der Übergang des Schiffes zur russischen Reederei Sovcomflot. Gleichzeitig wurde das Schiff nun in Nassau auf den Bahamas registriert. Damit ging auch die Änderung des bislang in kyrillischer Schrift geschriebenen Namens Максим Горький in die lateinische Schreibweise MAXIM GORKIY einher.

 

Anlässlich des Werftaufenthaltes vom 3. bis zum 23. Dezember 2005 erhielt die MAXIM GORKIY ein neues äußeres Erscheinungsbild. Die bisherige rote Rumpfbinde und das ebenfalls rote Schornsteinlogo der Reederei Sovcomflot wurde durch die typisch türkise Phoenix Reisen Bemalung ersetzt.

 

Am 22. November 2007 verkündete der Bonner Veranstalter, dass die äußerst beliebte „MAXIM“ am 30. November 2008 aufgrund einer wirtschaftlichen Abwägung vorzeitig aus der Flotte ausscheiden würde. Die bald in Kraft tretenden verschärften Vorgaben des Internationalen Übereinkommens zum Schutz des menschlichen Lebens auf See (SOLAS 2010) würden in naher Zukunft ohne größere Umbauarbeiten einen Weiterbetrieb unmöglich machen.

 

Am 20. August 2008 verkündete der britische Veranstalter Orient Lines, dass er die MAXIM GORKIY übernehmen wolle um sein bisheriges Schiff, die MARCO POLO (ex ALEKSANDR PUSHKIN; IMO 6417097; Baujahr 1965), zu ergänzen. Dazu sollte die MAXIM GORKIY im Winter 2008/2009 umfassend umgebaut und in MARCO POLO II umbenannt werden. Doch dieses Vorhaben scheiterte letztendlich aus wirtschaftlichen Gründen.

 

Die MAXIM GORKIY beendete dementsprechend planmäßig am 30. November 2008 in Venedig ihren Einsatz für Phoenix Reisen und wurde von der Reederei ins griechische Piräus verholt. Am 28. Januar 2008 wurde das Schiff in MAXIM M umbenannt und trat schließlich seine letzte Reise ins indische Alang an.

 

Parallel dazu versuchte eine Interessengemeinschaft das Schiff vor der Verschrottung zu retten und zurück nach Hamburg zu hohlen. Der Businessplan sah vor, das Schiff als technisches Kulturdenkmal zu erhalten und als stationäres Hotel- und Museumsschiff in Hamburg zu betreiben. Letztendlich scheiterte dieser Versuch jedoch aus wirtschaftlichen Gründen.

 

Am 15. Januar 2009 erreichte die MAXIM M die Reede vor Alang. Am 25. Februar 2009 wurde sie dort letztendlich gebeacht und in den darauffolgenden Monaten abgewrackt. Das Ende einer Legende! Die legendäre russische Seele und die unzähligen glanzvollen Gala-Abende und Ballnächte an Bord werden den Gästen und auch allen Besatzungsmitgliedern dennoch unvergesslich in Erinnerung bleiben.

 

 

Technische Daten

 

Die MAXIM GORKIY war 194,92 Meter lang, 26,6 Meter breit, hatte einen Tiefgang von ungefähr 8,3 Meter und dabei eine Vermessung von 24.981 BRZ. Sie konnte in 322 Passagierkabinen etwa 650 Passagiere beherbergen. Die Besatzung bestand dabei aus etwa 340 Crewmitgliedern. Die internationale Zulassungsnummer lautete IMO 6810627. Die letzte Klassifizierungsgesellschaft war DET Norske Veritas.
 
 

Deckplan

© Phoenix Reisen, Bonn


Schiffsrundgang


Saturn-Deck (Deck 6)


Man betrat die MAXIM GORKIY üblicherweise auf dem Saturn-Deck und befand sich in einem kleinen Foyer, in dessen Mitte zwei gemütliche runde Sitzbänke standen. Auf der Steuerbordseite dieses Bereiches war die Rezeption zu finden. Auf der gegenüberliegenden Backbordseite lag der Schalter des Bordreisebüros. Rechts neben diesem befand sich ein kleinerer Schalter des Zahlmeisters. Dieser diente i.d.R. zum Begleichen der Getränkerechnungen bzw. des Bordkontos.

Zu den festlichen Gala-Buffets, die an Bord etwa zur Halbzeit eines jeden Reiseabschnittes angeboten wurden, wurden in diesem Bereich kurz vor der Öffnung der Restaurants elegante Champagnerempfänge zum Aperitif veranstaltet. Die drei à-la-carte-Restaurants des Schiffes lagen in diesem Bereich ein bzw. zwei Decks tiefer und waren über das in unmittelbarer Nähe befindliche Treppenhaus auf kürzestem Weg erreichbar. Das hiesige Treppenhaus (samt seinen beiden Aufzügen) war das zentrale Treppenhaus der MAXIM GORKIY und führte vom Restaurant-Deck (Deck 4) hinauf zum Sonnen-Deck (Deck 10). Die beiden Aufzüge endeten allerdings bereits auf dem Lido-Deck (Deck 9). Ein weiteres Treppenhaus samt zweier weiterer Aufzüge befand sich etwas weiter Richtung Bug und führte ebenfalls vom Restaurant-Deck (Deck 4) hinauf zum Sonnen-Deck (Deck 10). Während auch hier ein Aufzug auf dem Lido-Deck (Deck 9) endete, fuhr der andere Aufzug bis zum Sonnen-Deck (Deck 10). Darüber hinaus gab es noch je ein weiteres Treppenhaus (allerdings ohne Aufzüge) im Bug- und Heckbereich.


Vom zentralen Foyer aus führte ein etwa drei Meter breiter Kabinengang Richtung Bug und Heck. Als Relikte aus längst vergangenen Tagen befanden sich bis zuletzt noch Aschenbecher an den Wänden der Kabinengänge. Prägnant waren auf dem Schiff die seitlichen Stichgänge, die beidseitig von dem breiten Hauptgang zu den einzelnen Kabinen führten. In der Regel gelangte man über diese zu jeweils vier Kabinen (je zwei Innen- und zwei Außenkabinen). Diese „Sackgassen“, in Kombination mit nur einem einzigen Kabinengang, der im Notfall zur Evakuierung zur Verfügung stand, waren letztendlich auch die Gründe, die den Weiterbetrieb des Schiffes nach den seinerzeit neu geltenden SOLAS 2010 Regularien nahezu unmöglich machten.

Auf der MAXIM GORKIY waren die Teppichböden entsprechend den jeweiligen Decks in unterschiedlichen Farben gehalten. Hier hatte Phoenix Reisen ein klug durchdachtes Konzept entwickelt. Die Farben der Bodenbeläge der einzelnen Decks wurden zur leichteren Orientierung an Bord auch entsprechend im offiziellen Deckplan des Schiffes verwendet (siehe oben). Außerdem waren die vom jeweiligen Deck abhängigen Kabinenkategorien in der Preistabelle des Phoenix Reisen Kataloges ebenfalls in denselben Farben gehalten. Der Boden und einige Wandverkleidungen des Saturn-Decks waren in der Farbe Rot gehalten. Neben der farblichen Kennzeichnung der Decks galt zur weiteren Vereinfachung der Orientierung an Bord, dass alle Kabinen mit geraden Nummern auf der Backbordseite des breiten Mittelganges lagen. Alle Kabinen mit ungeraden Nummern waren dementsprechend auf der gegenüberliegenden Steuerbordseite zu finden. Etwas unlogischer und irritierender waren hingegen die gewählten Nummernkreise der Kabinennummern. So befanden sich beispielsweise auf dem Saturn-Deck (Deck 6) im vorderen Teil des Schiffes die Kabinen mit den 200er Nummern und im hinteren Teil die Kabinen mit den 300er Nummern.


Die Kabinen auf der MAXIM GORKIY waren i.d.R. überdurchschnittlich groß. Hier merkte man, dass das Schiff seinerzeit für ein durchaus gehobenes Preissegment konzipiert wurde. Ein weiteres Indiz dafür waren u.a. auch die Badezimmer aller Kabinen, die allesamt mit großen Badewannen ausgestattet waren. Die Außenkabinen auf dem Saturn-Deck hatten darüber hinaus sogar je zwei große Bullaugen, von denen ein Fenster vollständig zu öffnen war. Somit konnte man -insofern nicht gerade starker Seegang herrschte- Frischluft in die Kabinen lassen. Seinerzeit ein Novum!

Kabine 362 auf dem Saturn-Deck (Phoenix Reisen Kategorie K und L)
Kabine 362 auf dem Saturn-Deck (Phoenix Reisen Kategorie K und L)


Neptun-Deck (Deck 5)

 

Zu TS HAMBURG Zeiten wurde dieses Deck als Hamburg-Deck bezeichnet. Zu MAXIM GORKIY Zeiten war es aufgrund der Farbe der Teppiche (sowie der farblichen Markierung im Deckplan) umgangssprachlich schlicht das grüne Deck.

 

Über das eingangs beschriebene zentrale Treppenhaus gelangte man von dem Foyer bzw. dem Rezeptionsbereich auf dem Saturn-Deck ein Deck tiefer auf das Neptun-Deck. Dort angekommen, befand man sich unmittelbar vor dem Restaurant Odessa (zu TS HAMBURG Zeiten als Restaurant Hamburg bezeichnet). Dieses war eines von drei à-la-carte Hauptrestaurants an Bord. Im Charter für Phoenix Reisen war das Restaurant Odessa für alle Gäste des Orion- und Promenaden-Decks reserviert. Die Gäste der übrigen Decks wurden auf die beiden anderen Restaurants aufgeteilt. Dazu aber später mehr. Insgesamt waren alle drei à-la-carte-Restaurants gleichwertig und konnten alle Gäste des Schiffes in einer Tischzeit beherbergen. Das Restaurant Odessa hatte auf beiden Schiffsseiten Bullaugen, die jeweils als zweier Pärchen angeordnet waren. So konnte tagsüber etwas Tageslicht ins Restaurantinnere dringen.

 

Vom Restaurant Odessa Richtung Heck gelangte man zu einigen Passagierkabinen (Nr. 444 bis 491). Etwas umständlich war hingegen der Zugang zu den Kabinen im vorderen Bereich dieses Decks (Nr. 400 bis 415). Diese waren nämlich nur über das vordere Treppenhaus erreichbar. Von dem vorderen Kabinengang gab es keinen Zugang zum Restaurant Odessa. Zwischen dem Kabinenbereich und dem Restaurant lag nämlich die Galley. Alle Kabinen auf dem Neptun-Deck trugen -wie bereits erwähnt- 400er Nummern. Auch dieser Nummernkreis erschien unlogisch und irritierend, denn man befand sich auf dem Deck 5. Selbstverständlich galt auch auf diesem Deck die an Bord übliche Aufteilung. Alle Kabinen mit geraden Nummern lagen auf der Backbordseite und dementsprechend alle Kabinen mit ungeraden Nummern auf der Steuerbordseite des Schiffes. Auch auf diesem Deck hatten alle Außenkabinen jeweils zwei Bullaugen. Diese waren allerdings aufgrund der Nähe zur Wasseroberfläche aus Sicherheitsgründen nicht zu öffnen.



Restaurant-Deck (Deck 4)

 

Begab man sich vom mittleren Treppenhaus vor dem Restaurant Odessa wiederum ein Deck hinunter, so gelangte man auf das Restaurant-Deck der MAXIM GORKIY.

 

Von hier aus betrat man das Restaurant Crimea (zu TS HAMBURG Zeiten als Restaurant München bezeichnet). Dieses Restaurant war im Einsatz für Phoenix Reisen den Gästen des Saturn-Decks vorbehalten. Im vorderen Bereich des Schiffes lag dann noch das dritte à-la-carte Restaurant, das Restaurant Sea (zu TS HAMBURG Zeiten als Restaurant Berlin bezeichnet). Dieses war im Einsatz für Phoenix Reisen für die Gäste des Neptun-Decks reserviert. Das Restaurant Sea war allerdings nur über das vordere Treppenhaus begehbar. Zwischen den beiden Restaurants Crimea und Sea lag nämlich die Galley dieses Decks. Beide Restaurants hatten keine Bullaugen, die Tageslicht ins Innere hätten dringen lassen können. Dieses Deck lag bereits so tief, dass der Boden des Decks bereits unterhalb der Wasserlinie lag. Als die MAXIM GORKIY im Sommer 1989 vor Spitzbergen mit Eis kollidierte und dabei die Außenwand stark beschädigt wurde, lief das Restaurant Sea sogar voll Wasser.

 

Über das hintere Treppenhaus gelangte man auf dem Restaurant Deck noch zum Hospital. Auch dieses war ansonsten über keine offiziellen Wege von anderen Treppenhäusern und Gängen aus zu erreichen.



Deck 3

 

Das wiederum ein Deck tiefer befindliche Deck 3 war ein reines Crewdeck ohne öffentliche Räumlichkeiten. Dieses Deck befand sich bereits vollständig unterhalb der Wasseroberfläche.

 

 

Sauna-Deck (Deck 2)

 

Über das vordere Treppenhaus gelangte man schließlich noch hinunter auf das unterste öffentliche Deck, dem Sauna-Deck im Bug der MAXIM GORKIY. Auch dieses Deck lag somit weit unterhalb der Wasseroberfläche. Hier befand sich der für damalige Verhältnisse relativ große Innenpool. Außerdem waren hier die Massageräume, die Sauna und einige medizinische Bäder zu finden. Auch letztere waren noch Relikte aus längst vergangenen Tagen und verdeutlichten, für welch anspruchsvolles Publikum das Schiff seinerzeit gebaut wurde.

 


Orion-Deck (Deck 7)

 

Das Orion-Deck war das sogenannte blaue Deck, denn hier waren die Teppichböden in einem dunklen Blauton gehalten. Bei diesem Deck handelte es sich um ein reines Kabinendeck. Im vorderen Bereich, also vom vorderen Treppenhaus Richtung Bug, lagen diverse Innen- und Außenkabinen (Kabinennummern 1 – 39). Mittschiffs, also zwischen dem vorderen und hinteren Treppenhaus, lagen insgesamt 20 Suiten (Kabinennummern 40 – 61). Diese waren in 12 Außen- und acht Innensuiten aufgeteilt. Im hinteren Bereich des Schiffes, also vom mittleren Treppenhaus Richtung Heck, lagen dann wiederum diverse weitere Außen- und Innenkabinen (Nummern 58 – 169).



Promenaden-Deck (Deck 8)

 

Auf dem Promenaden-Deck waren hauptsächlich die öffentlichen Räumlichkeiten zu finden. Lediglich im hinteren Bereich des Decks befanden sich die zehn größten Suiten des Schiffes (Nummern 170 - 179).


Doch fangen wir mit unserem virtuellen Rundgang im vorderen Bereich dieses Decks an. Hier befand sich, unmittelbar vor dem vorderen Treppenhaus, der Eingang zum Musiksalon.

In diesem wurden die allabendlichen Shows und die Willkommens- und Abschiedsgalas durchgeführt. Nachmittags fand hier die obligatorische Kaffee- und Teezeit statt, die üblicherweise musikalisch begleitet wurde. Zu Zeiten der TS HAMBURG hieß dieser Raum übrigens Hanseatic Salon. Der Musiksalon war für die Größe des Schiffes relativ klein und bot keine ausreichende Kapazität, um alle Gäste an Bord auf einmal einen Platz zu bieten. Dementsprechend wurden die abendlichen Shows grundsätzlich zu zwei unterschiedlichen Zeiten dargeboten.

Links hinter der gläsernen Eingangstür befand sich die Bar des Musiksalons. Unmittelbar hinter ihr, auf der linken Schiffsseite, gelangte man durch eine weitere gläserne Tür in die Wolga Bar, die sich auf der Backbordseite der MAXIM GORKIY erstreckte. Doch dorthin gelangen wir etwas später über den Hauptzugang von der Galerie aus. Diese erstreckte sich nämlich vom Musiksalon Richtung Heck und war die Flaniermeile des Schiffes. Unmittelbar hinter dem vorderen Treppenhaus, das sich am Eingang zum Musiksalon befand, hing an der backbordseitigen Wand ein großes Portrait des berühmten Namensgebers des Schiffes, dem sowjetischen Schriftsteller Maxim Gorki. Dieses war der Ort, an dem zu den festlichen Galaabenden alle Gäste persönlich per Handschlag von Kapitän und Kreuzfahrtdirektor begrüßt wurden.


Von der Galerie aus gelangte man, unmittelbar nach dem Passieren des vorderen Treppenhauses, auf der Steuerbordseite in die Bibliothek. Diese verfügte auch über einige Computerarbeitsplätze mit kostenpflichtigem Internetzugang. Zu Zeiten der TS HAMBURG hieß dieser Raum Bridge-Zimmer und wurde als Spielzimmer (heutzutage würde man Casino sagen) genutzt. Die damalige Bibliothek war seinerzeit an einer anderen Stelle des Schiffes untergebracht.

Im Eingangsbereich zur Bibliothek hing eine bebilderte Erinnerungstafel, die auf das damalige Gipfeltreffen des US-Präsidenten George H. W. Bush und des Generalsekretärs des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Sowjetunion Michail Gorbatschow hinwies.

Unmittelbar hinter der Bibliothek folgte auf der Steuerbordseite der Zhiguli-Club; ebenfalls ein idealer Raum für Leseratten. Hier wurden auch verschiedene Kurse in kleineren Gruppen angeboten, z.B. der legendäre Russischunterricht für die Gäste. Zu Zeiten der TS HAMBURG hieß dieser Raum Club Helgoland.

Folgte man der Galerie von hier aus noch ein paar Schritte Richtung Heck, so erreichte man kurz vor dem mittleren Treppenhaus einen breiteren Galerie-Bereich, der zahlreiche Sitzgelegenheiten bot. An dieser Stelle befand sich backbordseitig der offizielle Zugang zur Wolga Bar, die zu Zeiten der TS HAMBURG Alster-Club hieß. Die aufmerksamen Stewardessen und Stewards dieser Bar servierten selbstverständlich auch an den Plätzen in der Galerie. Insbesondere zu den festlichen Gala-Abenden war dies der Ort, um zu sehen und gesehen zu werden. Die Galerie wurde deshalb auch liebevoll (und selbstverständlich nur inoffiziell) „Lästermeile“ genannt.

Wenige Schritte weiter Richtung mittleres Treppenhaus gelangte man zu den Eingängen zu den beidseitigen Wintergärten. In diesem Bereich befanden sich Glasvitrinen, in denen zahlreiche Hafenplaketten der seinerzeitigen Erstanläufe des Schiffes ausgestellt waren. Als unbestrittenes Highlight dieser Erinnerungs- und Ausstellungsstücke wurde hier auch das Bundesverdienstkreuz, das Kreuzfahrtdirektor Winfried Prinz 1989 nach der reibungslosen Evakuierung des Schiffes anlässlich der Kollision im Eismeer vor Spitzbergen erhielt, ausgestellt.


Bei den beiden Wintergärten handelte es sich um kleine lichtdurchflutete Aufenthaltsräume mit diversen Sitzgelegenheiten, die durch die große Panoramaverglasung einen herrlichen und witterungsunabhängigen Ausblick nach draußen gewährten. Von beiden Wintergärten führten Richtung Bug Treppen hinauf zu Türen, durch die man die offene Promenade auf dem Lido-Deck betrat. Dorthin gelangen wir aber etwas später. Richtung Heck gelangte man von den Wintergärten zu den auf beiden Schiffsseiten befindlichen Kabinengängen der Suiten. Hier lagen auf beiden Außenseiten die Suiten der Luxus-Kategorie (Suite 170 – 179). Es handelte sich um die größten Suiten an Bord.


Doch zurück zur Galerie im Bereich des mittleren Treppenhauses. Der breite Gang wurde nun von hier aus Richtung Heck zur Laden-Galerie; umgangssprachlich auch Einkaufsmeile genannt. Zunächst erreichte man auf beiden Seiten des Ganges die Fotoausstellung der Bordfotografen. Auf der Backbordseite folgte schließlich eine große Weltkarte, auf der mittels leuchtender LEDs die Routenkarte der aktuellen Reise und die gegenwärtige Position des Schiffes angezeigt wurde. Auf der gegenüberliegenden Steuerbordseite befand sich die Bildergalerie, in der die leitenden Offiziere des Schiffes und die Bordreiseleitung von Phoenix Reisen namentlich vorgestellt wurden. Wenige Schritte weiter Richtung Heck folgten auf der Backbordseite das Kosmetikstudio bzw. der Friseur. Dahinter schlossen sich noch die Parfümerie, der Foto-Shop und schließlich der Juwelier an. Auf der gegenüberliegenden Steuerbordseite befand sich die recht große Bord-Boutique.

 

Schließlich erreichte man das hintere Treppenhaus. In diesem Bereich befand sich nochmals eine Fotoausstellung der Bordfotografen. An dieser Stelle waren auch die öffentlichen Toiletten auf diesem Deck zu finden; für Gäste aus dem Musiksalon ein durchaus langer Weg über die Flaniermeile. Zu festlichen Galaabenden gab es so ein wahres Schaulaufen der Abendkleider und Dinner-Jackets.

 

Hier befand sich auch der Eingang zum Maxim Theater, das zu TS HAMBURG Zeiten noch als Hansa Theater bezeichnet wurde. Dieser Saal wurde multifunktional genutzt. Zum einen wurden hier interessante Vorträge und Lektorate gehalten. Zum anderen wurden aber auch auf der großen Leinwand populäre Kinofilme gezeigt. Das Maxim Theater war, ebenso wie die bereits zurückliegenden Shops der Einkaufsmeile, im Schiffsinneren liegend.

Vor dem Eingangsbereich zum Maxim Theater teilte sich die zentral verlaufende Galerie in zwei Gänge, die jeweils an den beidseitigen Außenseiten des Schiffes zum Heckbereich führten. Diese wurden als gedeckte Promenaden bezeichnet. In der Promenade auf der Steuerbordseite befanden sich zahlreiche Sitzgelegenheiten, die einen wunderschönen Blick durch die großen Panoramafenster erlaubten.

Auf der gegenüberliegenden backbordseitigen Promenade befanden sich u.a. Tischtennisplatten und allerlei Sport-Utensilien. Von beiden Galerien aus gelangte man am Heck des Schiffes nach draußen auf das Achterdeck und befand sich an der Neptun-Bar. Hier gab es zahlreiche sonnengeschützte Sitzgelegenheiten unter freiem Himmel und einen herrlichen Blick auf das Kielwasser.


Lido-Deck (Deck 9)

 

Über beidseitige Außentreppen gelangte man am Heck des Schiffes vom Promenaden-Deck hinauf auf das Lido-Deck. Aufgrund der klassischen Schiffbauarchitektur und -Technik jener Zeit, hatte das Schiff einen typischen Deckssprung. Die klassischen Linien des Rumpfes und der Aufbauten sorgten für eine architektonische Besonderheit, die auf dem Lido-Deck (Deck 9) und dem Sonnen-Deck (Deck 10) optisch zur Geltung kam. Rein optisch schien das Lido-Deck auf mehrere Ebenen aufgeteilt zu sein. Als die TS HAMBURG seinerzeit geplant wurde, hatte man sich noch keine Gedanken über mobil eingeschränkte Gäste und Barrierefreiheit gemacht. So führten hier am Heck einige Stufen hinauf auf ein mit zahlreichen Liegen bestücktes Sonnendeck mit Teakholzbelag. Dahinter, wiederum einige Treppenstufen hinauf, war das vollständig um- und übernetzte Sportdeck zu finden. Augenscheinlich und intuitiv hätte man diese Bereiche eher dem Lido-Deck zugeordnet. Offiziell gehörten beide Bereiche allerdings bereits zum Sonnen-Deck. Mehr dazu aber an späterer Stelle.

 

Vom Heck des Lido-Decks verliefen auf beiden Seiten des Schiffes breite Außenpromenaden zum vorderen Bereich. Diese boten ebenfalls eine große Anzahl an Liegen. Über der Promenade hingen die Tender- und Rettungsboote des Schiffes. Im Notfall hätte man anlässlich einer Evakuierung von hier aus die Boote betreten.

Begab man sich von der Promenade aus durch den ersten Eingang in das Schiffsinnere, so erreichte man einen kleinen Gang. An diesem lag auf der Backbordseite zunächst die Kapelle des Schiffes. Auf demselben Gang, etwas weiter Richtung Bug, folgte schließlich noch das Fitness-Studio.

 

Folgte man aber der Außenpromenade Richtung Bug, so konnte man etwa im mittleren Bereich -über einige Stufen hinauf- den Außenbereich des Lido-Pools und des Lido-Cafés betreten. Dieser befand sich, wie bereits die vorher erwähnten Sonnen- und Sportdecks, ebenfalls bereits auf dem Sonnen-Deck. Aber auch dazu später mehr.


In Höhe des vorderen Treppenhauses endeten die beidseitigen Außenpromenaden. Eine vollständige Schiffsumrundung war auf diesem Deck somit nicht möglich. Dafür hätte man kurz vor dem Eingang zum Treppenhaus über die beidseitigen Außentreppen hinauf auf das Sonnen-Deck gemusst. Auch hierzu später mehr.

 

Auf unserem virtuellen Rundgang betreten wir also nun auf dem Lido Deck in Höhe des vorderen Treppenhauses das Schiffsinnere. Richtung Heck befand sich der Eingang zum Captain´s Club, der Diskothek an Bord. Hier legte der DJ bis in die frühen Morgenstunden tanzbare Musik der unterschiedlichsten Genres auf. Zu Zeiten der TS HAMBURG hieß diese Örtlichkeit Tween-Deck-Bar.

Vom vorderen Treppenhaus Richtung Bug gelangte man in die Rossia Lounge, die zu Zeiten der TS HAMBURG Atlantic-Club hieß. Von dieser großen und von drei Seiten aus lichtdurchfluteten Lounge hatte man durch die großen Panorama-Fenster einen wunderschönen Ausblick über das Vorschiff hinweg in Fahrtrichtung. In der Rossia Lounge war in einer Glasvitrine ein großes Anschauungs-Modell der TS MAKSIM GORKIY ausgestellt. In dieser Lounge wurde, wie auch bereits schon im Musiksalon, die tägliche Kaffee- und Teestunde abgehalten. Abends unterhielt hier die Bordband Kalinka.

Vom Treppenhaus aus gelangte man Richtung achtern über einige Stufen hinauf in das Lido-Café. Dieses befand sich oberhalb des Captain´s Club und somit auf dem



Sonnen-Deck (Deck 10)

 

Das Lido-Café war das Buffetrestaurant der MAXIM GORKIY. Hier wurden das tägliche Early Bird Frühstück, das reguläre Frühstück sowie die Mittag- und Abendessen bei freier Platzwahl in Buffetform angeboten. Für viele Gäste war es die schnelle und ungezwungene Alternative zu den Hauptrestaurants. Die Gäste hatten hier außerdem die Gelegenheit, an einem der Tische rund um den angrenzenden Lido-Pool unter freiem Himmel speisen zu können.

Durch Türen und einige Stufen hinab gelangte man beidseitig auf schmale Außenpromenaden Richtung Bug. Hier hatte man direkt unterhalb der Brücke und oberhalb der Rossia-Lounge einen wunderschönen Ausblick über das Vorschiff hinweg in Fahrtrichtung.

Um von dem vorher beschriebenen Lido-Café im mittleren Bereich des Schiffes zum Heck dieses Decks zu gelangen, musste man über Außentreppen hinauf auf das Brücken-Deck. Es gab hier keinen ebenerdigen Zugang nach achtern.



Brücken-Deck (Deck 11)

 

Oberhalb des Sonnen-Decks lag zu guter Letzt noch das oberste Passagierdeck, das Brücken-Deck. Mittschiffs, oberhalb des Pool-Bereiches, standen den Gästen auf diesem kleinen Sonnendeck weitere zahlreiche Liegen für ein ausgiebiges Sonnenbad zur Verfügung.

Auf diesem Deck konnte man -am markanten Schornstein vorbei- zum hinteren Bereich des Schiffes gelangen. Dort erreichte man über einige Stufen, die wieder hinab führten, erneut das



Sonnen-Deck (Deck 10)


Hier stand man nun auf dem bereits vorher erwähnten und mit einem Netz vollständig um- und überspannten Sportdeck.

Ging man über das Sportdeck weiter Richtung Heck, so gelangte man wiederum über einige Treppenstufen hinunter zum Sonnendeck, das zahlreiche Liegen für sonnenhungrige Gäste bereithielt.

Von hier aus wäre man dann wiederum über wenige Stufen hinab zum Heck des Lido-Decks gekommen. Aber dort waren wir ja bereits zum Auftakt unseres Rundganges auf dem Lido-Deck. Und deshalb beenden wir nun den virtuellen Rundgang über die unvergessliche und legendäre MAXIM GORKIY mit den Worten

 

„Auld Lang Syne“

(deutscher Titel „Nehmt Abschied Brüder“)

(berühmtes schottisches Abschiedslied und Auslaufmelodie der MAXIM GORKIY von Phoenix Reisen, Bonn)



Hinweis: Das Logo und der Deckplan (letzterer als Scan aus dem Katalog "Seereisen 2008") wurden freundlicherweise von Phoenix Reisen, Bonn zur Verfügung gestellt.



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