Mittwoch, 2. Februar 2005
Passage des Kap Hoorns
Zwei weitere erholsame Tage auf See liegen hinter uns. Inzwischen hat sich die Lufttemperatur weiter abgekühlt und der Seegang ist zunehmend stärker geworden. Die Sonne geht um 05:47 Uhr auf. Da heute ein weiterer Tag ohne Landgang ist und wir das Kap Hoorn erst am Nachmittag passieren wollen, haben die Restaurants -wie bereits auch schon an den vorherigen Seetagen- von 07:00 bis 10:00 Uhr extra lange Frühstückszeiten.
Um 10:05 Uhr informiert Ausflugsleiterin Bea im Princess Kino über die angebotenen Ausflüge in Punta Arenas. Im Anschluss hält Bordlektor Eckhard Siegel den informativen Vortrag „Zentrum zwischen den Ozeanen“ und gibt dabei detaillierte Informationen zu Punta Arenas und der Magellanstraße.
Der heutige Vormittag ist im wahrsten Sinne des Wortes sehr bewegt. Der starke Seegang wird uns bis zum Nachmittag erhalten bleiben. Später informiert uns Kapitän Konstantynos Christoforides, dass wir zeitweise bis zu Windstärke 10 und Seestärke 10 hatten. An Bord sieht man tagsüber nur wenige Gäste. Die meisten von ihnen sind auf ihren Kabinen. Außerdem merkt man, dass nach insgesamt vier Seetagen innerhalb von nur acht Reisetagen eine gewisse Trägheit und Lethargie unter den Gästen einsetzt. Das nennt man wohl Erholung und Entspannung!
Von 12:00 Uhr bis 13:30 Uhr wird das Mittagessen in den Restaurants angeboten. Doch heute bleiben aufgrund der unruhigen See viele Plätze leer. Auch die Selbstbedienung am Lido-Buffet entwickelt sich zu einem Balanceakt. Gegen 15:00 Uhr erreichen wir schließlich das sagenumwobene Kap Hoorn, den südlichsten Punkt des südamerikanischen Kontinents. Das emotionale Highlight dieser Reise! Von hier aus sind es nur noch 900 Kilometer Luftlinie bis zur Antarktis. Die See ist immer noch äußerst bewegt. Bordlektor Eckhard Siegel gibt von der Brücke detaillierte Informationen zu Kap Hoorn und unserer Passage. Wir passieren das Kap, aus östlicher Richtung kommend, an der Südspitze und machen etwas später eine Wende. Währenddessen beruhigt sich die See spürbar und auch die Wolkendecke öffnet sich ein wenig. Im Anschluss passieren wir das Kap noch einmal aus westlicher Richtung kommend. Kapitän Konstantynos Christoforides versucht uns unter Berücksichtigung von Wind und Strömung möglichst nah an das Kap heranzusteuern. Von Deck aus sind der Leuchtturm, die Baracken und das Denkmal für die am Kap um´s Leben gekommenen Seeleute gut zu erkennen. Ein faszinierender Moment für alle an Bord! Ein erhebendes Gefühl!
Nachdem wir Kap Hoorn hinter uns gelassen haben, schlagen wir einen nördlichen Kurs Richtung Beagle-Kanal ein. In diesen werden wir heute Nacht einfahren. Um 19:00 Uhr öffnen aber zunächst einmal die Restaurants ihre Türen zum heutigen „Südamerikanischen Abendessen“.
Um 21:30 Uhr gibt die MONA LISA Show Band im Musiksalon unter dem Motto „Jazz for everybody“ eine Jam-Session. Die Bandmitglieder zeigen ihr individuelles Können. Passend zur Stimmung erleben wir um 21:37 Uhr einen schönen Sonnenuntergang.
Im Anschluss gibt es ab 22:30 Uhr in allen Bars Prosciutto Stäbchen als „Gute-Nacht“-Snack. Dann klingt auch dieser Abend aus und alle Gäste freuen sich auf den morgigen Tag, an dem wir endlich wieder einmal an Land gehen können und festen Boden unter den Füßen haben werden.
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