Mittwoch, 9. Februar 2005

Puerto Montt / Chile


Die Sonne geht um 07:06 Uhr auf. Von Punta Arenas bis Puerto Montt hat MS MONA LISA eine Strecke von 940 Seemeilen bzw. 1.741 Kilometer zurückgelegt. Drei Seetage liegen nun hinter uns. Während der vergangenen zwei Tage nahm die Lufttemperatur schon spürbar von Tag zu Tag zu. Auch die Wolkendecke lockerte von Tag zu Tag immer weiter auf. Wir nähern uns Puerto Montt bei herrlichstem Wetter. Küstennebel verhindert allerdings noch den Blick auf die Stadt. 

Von 07:30 bis 10:00 Uhr haben die Restaurants zum Frühstück geöffnet. Beginnend mit der Hafeneinfahrt um 10:30 Uhr, informiert Bordlektor Eckhard Siegel auf den Außendecks über Puerto Montt und Umgebung. Im Landesinneren ist der Vulkan Calbuco bereits sehr gut zu sehen. Sein Gipfel ist stellenweise schneebedeckt. Er ist ungefähr 34 Kilometer Luftlinie entfernt und hat eine Höhe von 2.002 Meter.


Die ROYAL PRINCESS des amerikanischen Veranstalters Princess Cruises liegt vor dem Hafen auf Reede (Anm.: Bei dem Schiff handelt es sich um die spätere ARTANIA des Bonner Reiseveranstalters Phoenix Reisen.). Das Schiff ist 230,6 Meter lang, 29,6 Meter breit, hat einen Tiefgang von etwa 7,8 Meter und dabei eine Vermessung von 44.588 BRZ. Ungefähr 510 Crewmitglieder kümmern sich um ungefähr 1.200 Passagiere.

Um 11:30 Uhr macht die MONA LISA an der Pier von Puerto Montt fest. Heute steht der Halbtagesausflug „Puerto Montt, Puerto Varas und Wasserfälle Petrohue“ auf unserem Programm. Der Ausflug soll etwa 4 Stunden dauern. Es handelt sich um eine Panoramafahrt durch die wunderschöne Region nördlich von Puerto Montt. Vom Hafen aus fahren wir zunächst in nördliche Richtung nach Puerto Varas am Südwestufer des Lago Llanquihue. Er ist der größte See Chiles. Puerto Varas ist der Hauptferienort der gesamten Region und besitzt eines von zwei Spielkasinos in Chile. Die Strände am Seeufer erstrecken sich über mehrere Kilometer. Restaurants und Geschäfte reihen sich aneinander und auch an Nachtleben mangelt es hier nicht. Von hier aus haben wir einen wunderschönen Blick auf den etwa 47km östlich gelegenen Vulkan Osorno. Er ist 2.652 Meter hoch und erinnert aufgrund der schneebedeckten Spitze vom Aussehen her an den berühmten Berg Fuji in Japan.

Von hier aus geht es weiter in östlicher Richtung durch eine sehr fruchtbare und waldreiche Landschaft, die sogenannte Chilenische Schweiz. Die Region erinnert durchaus an eine typisch schweizerische Landschaft. Auf der Fahrt erfahren wir von unserer lokalen Reiseleiterin, dass die gesamte Region in wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht durch deutsche Immigranten maßgeblich geprägt wurde. in diesem Gebiet leben schon seit Generationen sehr viele deutschstämmige Chilenen und hier ist Deutsch eine durchaus häufig gesprochene Sprache. In dieser Region erscheint sogar eine deutschsprachige Wochenzeitung namens „Condor“.

 

Wir fahren auf einer der schönsten Panoramastraßen Chiles entlang dem Lago Llanquihue und haben immer wieder herrliche Ausblicke auf die Vulkane Osorno, Tronador und Calbuco. Schließlich erreichen wir südöstlich des Vulkans Osorno und nahe dem westlichen Ufer des Lago Todos los Santos die Wasserfälle von Petrohue. Sie bestehen aus einer Reihe von Stromschnellen. Das fließende Wasser hat sich hier im Laufe der Jahre in verschlungenen Bahnen in das harte Vulkangestein geschnitten. Bei Dunkelheit ist das Wasser leicht leuchtend, was Algen zu verdanken ist. Der Begriff „Wasserfall“ mag übrigens zu falschen Assoziationen verleiten. Beeindruckend ist hier weniger die „Fallhöhe“ als vielmehr die brachiale Gewalt der tosendenden Wassermassen, die durch die Stromschnellen donnern. Die Kraft und Gewalt der Wassermassen sind dennoch beeindruckend zu spüren.

Von hier aus fahren wir nochmals durch die landschaftlich sehr schöne Gegend zurück Richtung Puerto Montt und unserem schwimmenden Zuhause. Um 17:30 Uhr heiß es wieder „Alle Mann an Bord!“ und um 18:00 Uhr laufen wir aus und nehmen Kurs auf den letzten Hafen unseres aktuellen Reiseabschnittes, Valparaíso. Ein letztes Mal ertönt die Auslaufmelodie „Mona Lisa“ von Nat King Cole. 630 Seemeilen bzw. 1.167 Kilometer und ein letzter Seetag liegen vor uns. Um 19:00 Uhr öffnen dann die Restaurants zum heutigen Abendessen.


Nach dem Sonnenuntergang, der heute um 21:05 Uhr ist, beginnt um 21:30 Uhr im Musiksalon das Konzert „Der magische Klang der Panflöte“ mit Vitaliy; ein stimmungsvoller Ausklang eines schönen Tages in der Chilenischen Schweiz.

 

Um 22:30 Uhr wird dann in allen Bars der heutige „Gute-Nacht“-Snack Frittierte Chilenische Fleischbällchen serviert. Und dann neigt sich auch dieser Abend dem Ende entgegen.


Der nun folgende Tag auf See wird in diesem Bericht übersprungen. Weiter geht es mit Tag 17 dieses Reiseabschnittes und unserer Ankunft am Ort des nächsten Passagierwechsels.



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