Sonntag, 15.08.2010
Narsarsuaq, Grönland
Liegezeit: 07:00 - 19:00 Uhr
Wetter: leicht bewölkt bei bis zu 14°C
Über Nacht ist die MONA LISA in den etwa 90km langen Tunulliarfik (auch als Eriksfjord bezeichnet) eingefahren. Nachdem wir am Vortag bereits vereinzelte kleinere Eisberge gesehen haben, scheinen diese nun sowohl in der Häufigkeit als aber auch in der Größe deutlich zuzunehmen.
Am Ende des Fjordes befindet sich die Siedlung Narsarsuaq. Hier lässt die MONA LISA pünktlich um 07:00 den Anker fallen. 114 Seemeilen bzw. 211 Kilometer liegen seit dem gestrigen Auslaufen in Nanortalik hinter uns.
Lord Nelson Seereisen bietet heute die folgenden organisierten Landausflüge an:
Narsarsuaq ist die am weitesten von der Küste abgelegene Ortschaft auf dem grönländischen Festland. Hier leben derzeit etwa 160 Einwohner. Wie auch schon zuvor in Nanortalik, so ist Narsarsuaq ein isolierter Ort, der nur per Boot, Hubschrauber oder Flugzeug zu erreichen ist. Die heutige Siedlung geht auf einen Militärflughafen und -Stützpunkt zurück, der 1941 während des Zweiten Weltkrieges von der United States Army als Militärbasis Blue West One gegründet wurde und 1942 den Betrieb aufnahm. Die mitten zwischen Amerika und Europa gelegene Militärbasis war optimal für Zwischenlandungen, um die Flugzeuge aufzutanken und Crewwechsel durchzuführen. Im Jahr 1943 wurde ein Lazarett mit einer Kapazität für bis zu 250 Patienten errichtet, um die ausgeflogenen Kriegsverletzten zu behandeln. Der Militärstützpunkt wuchs schnell zum damals -an den Bewohnerzahlen gemessenen- größten Ort in Grönland. Zu Spitzenzeiten waren hier etwa 4.000 Soldaten stationiert.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges verlor der Stützpunkt zunächst an Bedeutung. Erst währen des Koreakrieges zwischen 1950 und 1953 nahm er wieder an Bedeutung zu. Zu jener Zeit wurde das Lazarett deutlich vergrößert und hatte nun eine Kapazität für etwa 1.000 Patienten. 1958 wurde der Militärstützpunkt von den Amerikanern aufgegeben und an Dänemark übergeben. Seither entwickelte sich die zivile Nutzung und das zivile Leben in dem Ort.
Der Flughafen nahm 1978 den Zivilbetrieb auf und wurde als zweitgrößter grönländischer Flughafen nach Kangerlussuaq wichtiger Knotenpunkt für den südlichen Teil Grönlands.
Um 20:30 fährt das letzte Tenderboot vom Land zur MONA LISA. Um 21:00 wird der Anker gelichtet und wir nehmen Kurs auf Sissimiut, wo wir übermorgen nach einem erholsamen Seetag ankommen werden. 525 Seemeilen bzw. 972 Kilometer liegen vor uns.
Heute Abend hält der Schiffshistoriker und -Modellbauer Burkhard Schütt in der Showlounge den zweiten von drei Teilen seines Lektorates "3 Kronen und ein Lächeln" über die heutige MONA LISA. Der heutige Abschnitt umfasst die Fahrzeiten des Schiffes bei seinen verschiedenen Eignern, wie den Schwedischen-Amerika-Linien, Flagship Cruises, der britischen P&O und der amerikanischen Princess Cruises. Außerdem geht das heutige Kapitel detailliert auf den Umbau im Jahr 1978 bei dem Bremer Vulkan ein.
Um 22:00 bietet das Mona Lisa Showensemble in der Caribe Bar ein Late-Night-Special unter dem Motto "Musikalische Überraschung zum Tagesausklang".
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