Montag, 26. Februar 2024
Tagesausflug zur Felsenfestung Sigiriya und zum Höhlentempel Dambulla
Sri Lanka
Das heutige Sri Lanka hieß unter zunächst portugiesischer, dann niederländischer und später britischer Kolonialherrschaft bis 1972 Ceylon. Erst in jenem Jahr wurde das Land unabhängig und eine demokratische Republik.
Sri Lanka ist eine multireligiöse und multiethnische Nation mit etwa 22 Mio. Einwohnern. Der größte Teil der Bevölkerung sind die Singhalesen (etwa 75%). Die größte Minderheit sind die Tamilen (gut 15%). Ebenso vielfältig sind die Religionen. Gut 70% der Einwohner sind Buddhisten, knapp 13% sind Hindus, knapp 10% Muslime und gut 7% Christen.
Seit mehreren Jahrhunderten gibt es einen Konflikt zwischen den Bevölkerungsgruppen der Singhalesen und der Tamilen, dessen Ursprung auf die Kolonialzeit zurückzuführen ist. Von 1983 bis 2009 eskalierte dieser Konflikt zu einem Bürgerkrieg.
Organisiertes Vorprogramm
PLANTOURS Kreuzfahrten bot den neuanreisenden Gästen optional das 6-tägige Vorprogramm „Ayubowan – Willkommen auf der Trauminsel Sri Lanka“ an. Am ersten Tag stand eine halbtägige Stadtrundfahrt in Colombo auf dem Programm. Nach einer Übernachtung in der Hauptstadt ging es am zweiten Tag in das Landesinnere zu einem Elefantenwaisenhaus in Pinnawela. Nach dem Mittagessen ging die Fahrt schließlich weiter zum Höhlentempel von Dambulla. Dort wurde auch das Hotel für die kommenden zwei Nächte bezogen. Am dritten Tag stand vormittags zunächst der Besuch der Felsenfestung Sigiriya auf dem Programm. Nach dem Mittagessen ging die Fahrt weiter in die ehemalige Königsstadt Anuradhapura. Die nun folgende Nacht wurde nochmals in dem Hotel in Dambulla verbracht. Am vierten Tag führte die weitere Fahrt nach dem Frühstück zu den alten Tempelanlagen und Buddha-Statuen der früheren Königsstadt Pollonnaruwa. Nach dem Mittagessen ging es weiter nach Kandy, wo das Hotel für die letzten beiden Nächte des Vorprogramms bezogen wurde. Am fünften Tag fand eine ganztägige Besichtigung von Kandy mit dem Besuch des Tempels des Heiligen Zahns statt. Nach dem Mittagessen stand noch der Besuch des Botanischen Garten von Peradeniya auf dem Programm. Am sechsten und letzten Tag des Vorprogramms führte die Fahrt weiter nach Nuwara Eliya, um dort noch eine Teeplantage zu besuchen. Nach dem Mittagessen erfolgte der Transfer zum Hafen von Colombo, wo schließlich die Einschiffung zum bevorstehenden Reiseabschnitt mit Ziel Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten stattfinden sollte.
Aus zeitlichen Gründen buchten die Autoren dieser Zeilen ein verkürztes und individuell gestaltetes Vorprogramm zur Kreuzfahrt. Zur Akklimatisierung und zum Überwinden des Jetlags fiel die Entscheidung zugunsten eines 3-tägigen Hotelaufenthaltes im Club Hotel Dolphin in Waikkal, ca. 45 Auto-Minuten nördlich vom internationalen Flughafen, dem Bandaranaike International Airport.
Sri Lanka ist neben seinen kulturellen und religiösen Städten vor allem auch für seine zahlreichen langen und menschenleeren Traumstrände unter tropischen Palmen bekannt. Die schönsten davon befinden sich an der Süd- und Ostküste. Wir entschieden uns allerdings bewusst für ein Hotel, welches nicht an einem der paradiesischen Traumstrände im Süden der Insel lag, sondern aufgrund der relativ kurzen Transferzeiten vom Flughafen zum Hotel und von hier aus zum Hafen (sowie zusätzlich aufgrund der Möglichkeit zur Realisierung eines Tagesausfluges nach Sigiriya und Dambulla) für eine Unterkunft an der Westküste unweit von Colombo. Das Club Hotel Dolphin schien diesbezüglich die erste Wahl zu sein.
Ein individuell organisierter Ganztagesausflug soll uns heute also zu den Ruinen der Felsenfestung von Sigiriya und zum Höhlentempel von Dambulla im Zentrum der Insel führen. Sigiriya befindet sich knapp 160 Straßenkilometer entfernt von Waikkal. Die Fahrzeit mit dem Auto beträgt gut drei Stunden. Von Sigiriya nach Dambulla sind es dann weitere ca. 20km. Die Fahrzeit beträgt etwa 30min. Von Dambulla zurück zum Hotel in Waikkal sind es dann nochmals ca. 130km und die Fahrzeit beträgt wiederum ca. drei Stunden. Man wird also alles in allem rund sieben Stunden im Auto verbringen. Vor uns liegt somit eine insgesamt etwa 11- bis 12-stündige Tagestour.
Um 06:00 holt uns unser Fahrer an der Rezeption des Club Hotel Dolphin ab und wir fahren -vorbei an unzähligen Tempeln, Kokosnuss-/Ananasplantagen und Reisfeldern- nach Sigiriya.
Die Felsenfestung Sigiriya
Die ersten Beweise menschlicher Besiedlung von Sigiriya führen bis ins 3. Jahrhundert vor Christus zurück. Zu dieser Zeit wurde die Region von buddhistischen Mönchen bewohnt, die dort Klöster und Höhlentempel errichteten.
Die eigentliche Geschichte von Sigiriya begann jedoch im 5. Jahrhundert. König Kassapa I. der von 473 bis 491 n. Chr. regierte, lies aufgrund der strategischen Lage eine Festung auf dem etwa 200m hohen Plateau des Monolithen Singha Giri (dt. Löwenfelsen) bauen und machte Sigiriya zur neuen Hauptstadt des Landes. Kassapa I. hatte zuvor seinen Vater, König Dhatusena von Anuradhapura, getötet und sich so unrechtmäßig die Thronfolge gesichert. Bei einem natürlichen Ableben Dhatusenas wäre der Halbbruder Moggallana rechtmäßiger Thronfolger gewesen. Vor dessen Zorn suchte Kassapa I. Schutz in der Festung. Sie war nicht nur ein militärisches Bollwerk, sondern auch ein architektonisches Meisterwerk mit Gärten, Wasserbecken, Fresken und anderen kunstvollen Elementen. Nach dem Tod von König Kassapa I. verlor Sigiriya seine Bedeutung als königliche Residenz. Die Hauptstadt wurde wieder nach Anuradhapura zurückverlegt und Sigiriya wurde zu einem buddhistischen Kloster.
Im Laufe der Jahrhunderte wurde Sigiriya von der Vegetation überwuchert und geriet in Vergessenheit, bis sie im 19. Jahrhundert wiederentdeckt wurde. Seitdem wurde die Stätte von Archäologen erforscht und restauriert. Heute ist sie eine der meistbesuchten Touristenattraktionen in Sri Lanka und seit 1982 ein UNESCO-Weltkulturerbe.
Man besteigt den Felsen von der Nordseite her durch das Löwentor. Zu früheren Zeiten soll sich hier ein riesiger, aus den Stein gemeißelter Löwenkopf befunden haben und man musste zunächst durch dessen weit geöffnetes Maul laufen, um die Anlage zu besteigen. Heutzutage sind nur noch die zwei Vordertatzen des Löwen erkennbar. Von hier aus führt eine Treppe steil nach oben. Bis dorthin wird man seit dem Parkplatz und Eingang der Anlage insgesamt knapp 1.200 Stufen zurückgelegt haben. Auf dem Plateau befand sich früher das prächtige Palastgebäude von König Kassapa I. Heutzutage sind nur noch dessen Grundmauern und einige Zisternen erkennbar. Von hier oben aus hat man einen grandiosen 360 Grad Blick über den umliegenden Urwald.
Von Sigiriya fahren wir nun in etwa 30min zum Höhlentempel von Dambulla.
Der Höhlentempel von Dambulla
Die Geschichte des Felsenklosters Dambulla reicht bis ins 3. Jahrhundert vor Christus zurück. Die späteren Höhlentempel, die Teil eines Klosters sind, wurden vermutlich seinerzeit von König Valagamba, auch bekannt als Vattagamini Abhaya, gegründet. Nachdem er zweimal von den südindischen Eroberern vertrieben worden war, eroberte er sein Königreich schließlich wieder zurück. Es wird angenommen, dass er die Höhlentempel von Dambulla als Zufluchtsort nutzte und sie erst später zu einem bedeutenden buddhistischen Kloster ausgebaut wurden. Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Felsenkloster von Dambulla zu einem wichtigen Zentrum des Buddhismus in Sri Lanka und immer wieder erweitert.
Das Felsenkloster beherbergt eine beeindruckende Sammlung von Buddha-Statuen, Wandmalereien und anderen religiösen Artefakten. Es ist ein bedeutendes Pilgerziel für Buddhisten und zieht heutzutage auch viele Touristen an.
Im Jahr 1991 wurde es von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Es wird als herausragendes Beispiel für die buddhistische Kunst und Architektur in Sri Lanka anerkannt und ist ein wichtiger Teil des kulturellen Erbes des Landes.
Von Dambulla zurück in die Urlaubsregion rund um Waikkal sind es nun wieder etwa drei Stunden Fahrzeit. Der anstrengende, aber absolut empfehlenswerte Ganztagesausflug endet somit gegen 18:00 am Club Hotel Dolphin, wo wir den Tag nach dem Abendessen an der Bar ausklingen und Revue passieren lassen.
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