Auch die dritte Nacht an Bord haben wir wieder einmal hervorragend in unserem großen Doppelbett geschlafen. Heute Nacht endete die Sommerzeit. Somit hatten wir sogar eine Stunde mehr Schlaf. Und auch der heutige Tag beginnt wie der gestrige. Wir stehen auf, ziehen die Vorhänge zur Seite, öffnen unsere Balkontür und sehen wieder nur dichten Nebel. Nach dem obligatorischen Nespresso und der Lektüre von Tageszeitung und -Programm machen wir uns fertig und gehen in aller Ruhe zum ausgiebigen Frühstück ins Restaurant.

Um 10:30 Uhr lädt Kreuzfahrtleiterin Anja Voß alle Gäste in die Panorama Lounge ein. Sie gibt heute schon wichtige Informationen zur Ausschiffung. Übermorgen geht die Reise leider schon wieder zu Ende. Heute Vormittag, kurz nachdem wir um 11:00 Uhr in der Panorama Lounge eine herrlich heiße Bouillon genossen haben, passieren wir die Schleuse Gabcikovo. Diese Schleuse ist diejenige auf der Donau, die den größten Höhenunterschied bewältigt. Hier werden wir heute etwa 22 Meter nach oben geschleust. Außerdem handelt es sich auch um die größten Schleusenkammern entlang der gesamten Donau. Jede der beiden Kammern ist 275 Meter lang und 34 Meter breit. Vor uns liegt bereits das ältere Flusskreuzfahrtschiff FIDELIO des Kölner Reiseveranstalters 1A VISTA Reisen in der Kammer.

Nach der Schleusung öffnet um 12:30 Uhr das Restaurant Vier Jahreszeiten wieder seine Türen zum Mittagessen. Aber auch heute entscheiden wir uns wieder für das Light Lunch Buffet in der Panorama Lounge.

Nach dem Mittagessen lichtet sich der Nebel und die Sonne strahlt bei wolkenlosem Himmel. Wir haben noch ein wenig Zeit bis zur Ankunft in Bratislava. Und so entscheiden wir uns für ein wenig Ruhe und Entspannung auf den bequemen Liegen, die auf dem Sonnendeck aufgestellt sind. In einer Aufbewahrungsbox an Deck kann man sich dafür kuschelige Decken nehmen. Gegen 14:30 Uhr nähern wir uns Bratislava, der Hauptstadt der Slowakei. Unser heutiger Liegeplatz befindet sich in unmittelbarer Nähe des Eurovea Shopping-Centers und des modernen slowakischen Nationaltheaters unweit der Apollo Brücke.

Wir laufen über die Donau-Promenade westwärts Richtung Altstadt. Dabei unterqueren wir die Alte Brücke / Stary Most. Am Razusplatz verlassen wir die Uferpromenade und überqueren die vielbefahrene Hauptstraße um in den Altstadtkern zu gelangen. Der eigentliche Altstadtkern von Bratislava ist recht klein und fußläufig in kurzer Zeit zu erkunden. Schon auf dem ersten Blick erahnen wir, dass auch Bratislava von der Architektur her gut zu den Städten Wien und Budapest passt. Im Altstadtbereich wurden die historischen Gebäude in den vergangenen Jahren offensichtlich sehr hübsch saniert. Auf der rechten Seite sehen wir nun zunächst das slowakische Umweltamt. Direkt vor uns ist die slowakische Philharmonie zu sehen.

Im Nu stehen wir auf dem großen Theaterplatz. Am östlichen Ende des Platzes sehen wir das Nationaltheater. Die Altstadt ist im Wesentlichen von drei Fußgängerzonen, die ein Dreieck bilden, geprägt. Direkt zu Beginn sehen wir das Kunstwerk „Man at work“, eine Bronzestatue, die einem Arbeiter, der aus dem Gully herausschaut, nachempfunden ist. der Altstadtkern von Bratislava ist größtenteils wunderschön renoviert. Unzählige Straßencafés laden zum Verweilen ein. Bratislava scheint eine attraktive, junggebliebene Stadt zu sein.

Unser Spaziergang führt uns weiter hinauf zur Burg Bratislava. Von hier oben aus haben wir einen tollen Ausblick auf die südlichen und östlichen Stadtteile und die Donau mit ihren Brücken. Im Süden der Stadt erkennen wir die Wohngebiete mit den Plattenbauten aus sozialistischen Zeiten.

Nun ist es aber auch schon wieder an der Zeit den Rückweg anzutreten. Wir laufen wieder denselben Weg zurück zum Schiff. Vor der Philharmonie sammeln sich unzählige Menschen in hübschen Kleidern und Anzügen. Offensichtlich beginnt gleich ein Konzert. Sehr auffallend ist auch die Anzahl von jüngeren Zuschauern. Bevor wir wieder an Bord unserer ADORA gehen haben wir noch etwas Zeit und machen einen kurzen Abstecher in das Shopping-Center Eurovea. Wir sind über die sehr moderne und ansprechende Gestaltung dieses Komplexes erstaunt. Das Center unterscheidet sich nicht von ähnlichen, großen Centern in Deutschland. Auch die dort vorzufindenden Geschäfte und Boutiquen sind die in deutschen Centern vorzufindenden Ketten. Nun geht´s aber an Bord. Wir lassen auch diesen Landausflug wieder bei einem Glas Wein in der Panorama Lounge revuepassieren. Dann begeben wir uns auf unsere Kabine, machen uns frisch und ziehen uns um. Um 18:30 heißt es "Leinen los" und die ADORA verlässt Bratislava. Wir fahren nun weiter stromaufwärts und passieren die beleuchtete Stadt.

Um 19:00 Uhr öffnet das Restaurant Vier Jahreszeiten wieder zum Abendessen. Heute gibt es dort folgendes Menü.

Wir aber haben im Vorfeld über die Rezeption für heute Abend einen Platz im Spezialitätenrestaurant LIDO BISTRO reserviert. Jeder Gast hat einmal während einer Reise hier die Möglichkeit nach vorheriger Reservierung ein Spezialitätenmenü im exklusiven Rahmen zu sich zu nehmen. Das kleine Restaurant am Heck der ADORA bietet Platz für etwa 30 Gäste. Aufgrund der Lage dieses Restaurants ist es zu drei Seiten hin bodentief verglast. Die eigene Küche dieses Restaurants ist als eine Art Showküche integriert. Da sich das Restaurant allerdings direkt oberhalb der Motoren und der Schiffsschrauben befindet, herrscht hier eine etwas lautere Geräuschkulisse und leichte Vibrationen sind zu spüren. Das tut dem kulinarischen Gaumenfreuden allerdings keinen Abbruch. Für dieses Restaurant sind extra Köche und Kellner abgestellt.
 

An dieser Stelle sei noch eine kleine persönliche Anekdote erlaubt, die aber sehr gut die Aufmerksamkeit und Freundlichkeit der gesamten ADORA Crew wiederspiegelt. Während die weibliche Tischgesellschaft des Autors nach dem Dessert äußert, dass sie wohl durchaus noch ein zweites süßes Dessert essen könnten, merke ich spaßeshalber an, dass ich durchaus gerne auch noch einmal das wirklich exzellente Filet Mignon essen würde ...! Womit wir allerdings nicht rechnen ist, dass unser Tischkellner, der uns schon bei der Einschiffung und an anderer Stelle an Bord positiv aufgefallen ist, unsere Konversation wohl zufällig mithört und sich ganz offensichtlich schelmisch seinen Teil denkt. Und so kommt der Autor zum Abschluss des Dinners unerwartet nochmals in den Genuss eines zweiten Filet Mignons, der gesamte Tisch hat seinen Spaß und unserem Tischkellner (leider ist sein Name entfallen) ist ein opulentes Trinkgeld sicher.
 
Nach dem Abendessen führt uns unser Weg dann wieder in die Panorama Lounge, wo Bordmusiker Juraj bereits wieder die anwesenden Gäste unterhält. Um 21:15 Uhr findet heute die Crew Show statt; ein aus der Kreuzfahrttradition heraus amüsant-unterhaltsamer Showact von der Crew für die Passagiere. Vorher Informiert uns Kreuzfahrtleiterin Anja Voß noch über eine wichtige Änderung für den morgigen Tag. Da in Dürnstein kurzfristig alle Anleger durch andere Schiffe belegt sind, werden wir morgen bereits einige Flusskilometer vorher in Krems anlegen. Dort steht dann ein kostenloser Shuttlebus, der uns nach Dürnstein und zurück bringen wird, zur Verfügung. Dann beginnt die Show. Von den rund 40 Besatzungsmitgliedern an Bord der ADORA ist fast jedes auf einer mal heiteren, mal seriösen Art und Weise in die Show eingebunden. Die einen zeigen ihr Können, die anderen schämen sich nicht für ihr Nichtkönnen. Das Publikum ist begeistert. Crew und Passagiere haben ihren Spaß und das Miteinander ("Wir sitzen alle in einem Boot") ist gestärkt.
 
Um 22:30 Uhr gibt es dann noch einmal einen kleinen Abendimbiss. Dann geht auch dieser Abend für uns zu Ende und wir ziehen uns zur Nachtruhe auf unsere Kabine zurück.