LILI MARLEEN

ex RUBY, ex OCEAN COUNTESS, ex OLYMPIA COUNTESS, ex OLYMPIC COUNTESS, ex AWANI DREAM II, ex CUNARD COUNTESS / IMO 7358561


Historie auf dem deutschsprachigen Markt:

2005 - 2006   Holiday Kreuzfahrten, Erkelenz


Status: das Schiff wurde im Jahr 2014 im türkischen Aliaga abgewrackt


Lili Marleen (Warnemünde, 14.05.2006)
Lili Marleen (Warnemünde, 14.05.2006)

Historie

 

Die CUNARD COUNTESS wurde in den Jahren 1974/75 mit der Baunummer 858 auf der Werft Burmeister & Wain im dänischen Kopenhagen gebaut. Der Stapellauf erfolgte am 20.09.1974. Ein gutes halbes Jahr später, am 21.05.1975, wurde das Schiff offiziell an die traditionsreiche britische Reederei Cunard übergeben und anschließend zum weiteren Innenausbau ins italienische La Spezia überführt. Etwa ein Jahr später, am 14.08.1976, wurde es schließlich in Dienst gestellt.

 

Bei der CUNARD COUNTESS handelte es sich um das erste von zwei baugleichen Schiffen. Das Schwesterschiff, die damalige CUNARD CONQUEST (IMO 7358573), wurde ebenfalls in den Jahren 1974/75 mit der Baunummer 859 auf gleicher Werft gebaut. Der Stapellauf erfolgte allerdings erst im Dezember 1974. Die Übergabe an Cunard war daraufhin am 30.10.1975.

 

Die CUNARD COUNTESS fuhr zunächst unter britischer Flagge mit Heimathafen Southampton. Im Jahr 1990 erfolgte eine Umflaggung. Neuer Flaggenstaat waren nun die Bahamas mit Heimathafen Nassau.

 

Im Jahr 1996, nach 20 Jahren im Dienst für Cunard, endete der Einsatz für die britische Reederei. Am 26.10.1996 wurde das Schiff an die Awani Cruise Line verkauft und in AWANI DREAM II umbenannt. Einher ging eine erneute Umflaggung hin nach Panama mit Heimathafen Panama Stadt. Awani Cruise Line setzte bereits seit 1995 die AWANI DREAM, die ehemalige RENAISSANCE (IMO 6604834; Baujahr 1966), ein und wollte mit dem zweiten Schiff expandieren.

 

Doch bereits im Jahr 1998 endete dieses Vorhaben aus wirtschaftlichen Gründen. Die Awani Cruise Line war bankrott. Die AWANI DREAM II wurde von der griechischen Royal Olympic Cruises übernommen und in OLYMPIC COUNTESS umbenannt. Das Schiff fuhr nun unter griechischer Flagge mit Heimathafen Piräus. Im Jahr 2002 benannte sich die Reederei aufgrund einer wirtschaftlichen Umstrukturierung in Royal Olympia Cruises um. Aus diesem Grund wurde auch das Schiff in OLYMPIA COUNTESS umbenannt. Im Januar 2004 rutschte die Reederei allerdings endgültig in wirtschaftliche Schwierigkeiten und das Schiff wurde zwangsversteigert.

 

Die ebenfalls griechische Majestic International Cruises übernahm das Schiff im April 2004 und benannte es in OCEAN COUNTESS um. Am 03.08.2004 erfolgte daraufhin eine erneute Umflaggung hin nach Portugal. Heimathafen war nun Madeira.

 

Am 12.11.2005 charterte der deutsche Veranstalter Holiday Kreuzfahrten aus dem rheinischen Erkelenz das Schiff und nannte es in LILI MARLEEN um. Holiday Kreuzfahrten setzte bereits sehr erfolgreich die MONA LISA (IMO 6512354, Baujahr 1966) ein und wollte nun expandieren. Doch dieses Kapitel sollte leider nur von kurzer Dauer sein. Bereits ein Jahr später, im September 2006, geriet Holiday Kreuzfahrten in wirtschaftliche Schwierigkeiten und musste Insolvenz beantragen. Die LILI MARLEEN wurde von Majestic International Cruises zurückgeholt, wieder in OCEAN COUNTESS umbenannt und im griechischen Piräus aufgelegt.

 

Ab Mai 2007 charterte dann die zypriotisch/griechische Louis Cruise Line das Schiff und benannte es in RUBY um. Louis wollte mit dem Schiff die im April 2007 vor Santorin gesunkene SEA DIAMOND (IMO 8406731, Baujahr 1986) ersetzen. Doch diese Planungen wurden schon nach kurzer Zeit geändert und Louis setzte stattdessen die ebenfalls zur Majestic International Cruises gehörende OCEAN MONARCH (IMO 5282627, Baujahr 1955) ein. Die RUBY erhielt noch im Dezember 2007 wieder ihren alten Namen OCEAN COUNTESS zurück.

 

Von Ende 2008 bis Sommer 2009 charterte schließlich die spanische Quail Cruises das Schiff und setzte es auf Mittelmeer-Kreuzfahrten ein. Doch auch dieser Einsatz dauerte nicht sehr lange. Mit Beginn der Sommersaison 2010 charterte nun die neuformierte britische Cruise & Maritime Voyages – CMV die OCEAN COUNTESS. Dieser Einsatz ging bis November 2012. Dann wurde das Schiff erneut im griechischen Chalkis aufgelegt und wartete auf einen neuen Einsatz. Am 30. November 2013 brach bei Werftarbeiten ein verehrendes Feuer an Bord aus. Dabei wurde das Schiff irreparabel beschädigt. Daraufhin wurde die OCEAN COUNTESS im Jahr 2014 im türkischen Aliaga gebeacht und abgewrackt.



Technische Daten

 

Das Schiff war 164,9 Meter lang, 23,2 Meter breit, hatte einen Tiefgang von ca. 5,8 Meter und dabei eine Vermessung von 16.852 BRZ. Die IMO Nummer lautete 7358561. Unter der Regie von Holiday Kreuzfahrten reiste man mit maximal ca. 800 Gästen, die von etwa 320 Besatzungsmitgliedern umsorgt wurden.



Einsatz bei Holiday Kreuzfahrten

 

Holiday Kreuzfahrten aus dem rheinischen Erkelenz hatte sich seit Dezember 2002 mit der MONA LISA (IMO 6512354) auf dem klassischen, deutschsprachigen Markt erfolgreich ein treues Stammpublikum erarbeitet. Bei der MONA LISA handelte es sich um ein Schiff, das 1966 als Transatlantik-Liner gebaut wurde. Die Eleganz und Aura dieser längst vergangenen Epoche merkte man dem Schiff auch in den 2000er Jahren im Einsatz für Holiday Kreuzfahrten immer noch an. Sie war eine elegante Weltenbummlerin, die im Winterhalbjahr auf Weltreisen eingesetzt wurde und in den Sommermonaten in süd- und nordeuropäischen Gewässern unterwegs war.

 

Im Jahr 2006 sah Holiday Kreuzfahrten die Zeit gekommen, um mit einem zweiten Schiff zu expandieren. Man wollte seine Zielgruppe erweitern und ein neues Produkt schaffen, das deutlich legerer und „ohne übertriebene Etikette“ war. So sprach man nun auch besonders Familien mit Kindern an. Preislich wurde die LILI MARLEEN auf vergleichbaren Reisen etwas unterhalb der MONA LISA platziert. Kinder bis einschließlich 14 Jahre reisten an vielen Terminen gratis in der Kabine der Erwachsenen. Dazu gab es auf Reisen während der Ferienzeit eine extra Kinderbetreuung an Bord. Das neue Schiff sollte in den Sommermonaten in süd- und nordeuropäischen Gewässern fahren und in den Wintermonaten in der Karibik eingesetzt werden. Weltreisen waren hingegen der MONA LISA vorbehalten.

 

Und so wurde gegen Ende des Jahres 2005 die OCEAN COUNTESS von der griechischen Majestic International Cruises gechartert und in LILI MARLEEN umbenannt. Sie startete am 26.12.2005 zu ihrer Jungfernfahrt für Holiday Kreuzfahrten, einer Weihnachts-/Silvester-Reise zu den Kanarischen Inseln. Bereits die zweite Reise führte im Januar 2006 in die Karibik.

 

Leider kam das Produkt LILI MARLEEN nie an den Ruf der MONA LISA heran. Die Messlatte lag wohl zu hoch. Die Stammgäste der MONA LISA blieben ihrem Schiff treu. Außerdem wurde über die neue Klientel und deren Verhalten an Bord der LILI MARLEEN anfänglich übertrieben negativ berichtet. Legendär, im positivsten Sinne, waren hingegen Kreuzfahrtdirektor Andrej Belinskiy und Landausflugsmanager Rainer Koch. Sie formierten ein Team um sich herum, das den Gästen die bestmögliche Betreuung und Unterhaltung an Bord bot. Andrej Belinskiy entstammte einer Zirkusfamilie und begann ursprünglich seine Karriere beim Musical sowie in der Hotellerie. Er war Gastgeber, Entertainer und Show-Mensch durch und durch. Außerdem verstand er es wie kaum ein anderer, jedes einzelne Besatzungsmitglied zu motivieren und ihm das Gefühl zu geben, das wichtigste Crewmitglied an Bord zu sein. Er und sein Team verliehen dem Produkt LILI MARLEEN schon rasch eine persönliche Note mit individueller Handschrift.

(Anm.: Der Autor dieser Zeilen war in jenen Jahren selbst auf der MONA LISA und kannte die LILI MARLEEN lediglich durch die Gerüchteküche und einen kurzen Besuch während einer Liegezeit. Andrej Belinskiy und Rainer Koch lernte er erst später auf der MONA LISA kennen.)

 

Am 21. September 2006 musste Holiday Kreuzfahrten aus wirtschaftlichen Gründen das Insolvenzverfahren beantragen. Beide Schiffe beendeten noch planmäßig am 24. September 2006 (LILI MARLEEN) bzw. 25. September 2006 (MONA LISA) in Warnemünde die laufenden Reisen. Alle weiteren Reisen beider Schiffe wurden jedoch abgesagt.

 

Die LILI MARLEEN wurde daraufhin von Majestic International Cruises zurück ins griechische Piräus geholt, dort aufgelegt und wieder in OCEAN COUNTESS umbenannt.



Decksplan

© Holiday Kreuzfahrten GmbH, Erkelenz (aus dem Katalog „Lili Marleen Kreuzfahrten 2006“)

Mit dem Katalog „Holiday Kreuzfahrten 2006-2007“ nahm der Veranstalter aufgrund der Erfahrungen der ersten Monate eine größere Änderung bei den Kabinenkategorien vor. Diese wurden von bislang 13 (Kat. A - M) auf nun neu 10 (Kat. A - J) reduziert. Dabei wurden diverse Kabinen aufgrund praktischer Erfahrungen einer anderen Kategorie zugeordnet.



Schiffsrundgang


Die Passagierdecks auf der LILI MARLEEN waren nach den griechischen Göttern Poseidon, Dionysos, Venus, Apollo, Hera und Ouranos (Decksbezeichnung von unten nach oben) benannt. Diese Bezeichnung stammte noch von den griechischen Reedereien, die das Schiff bis dato betrieben hatten, so auch der Reederei Majestic International Cruises, von der Holiday Kreuzfahrten das Schiff charterte.

 

Die Kabinendecks der LILI MARLEEN hatten auf beiden Schiffsseiten je einen Gang. Um die Orientierung an Bord zu erleichtern, lagen alle Kabinen mit ungeraden Nummern an dem Gang auf der Backbordseite und dementsprechend alle Kabinen mit den geraden Nummern auf jenem der Steuerbordseite. Dabei erfolgte die Durchnummerierung aufsteigend vom Bug zum Heck. Um die Orientierung an Bord noch etwas übersichtlicher zu gestallten, trugen alle Kabinen vor der eigentlichen Nummer noch den Anfangsbuchstaben des jeweiligen Decks.

 

Die LILI MARLEEN hatte sechs Passagierdecks. Dabei war die Gliederung, von einigen Ausnahmen abgesehen, relativ einfach. Die drei untersten Decks waren hauptsächlich Kabinendecks und die drei oberen Decks waren hauptsächlich öffentliche Decks.

 

 

Venus Deck

 

Man betrat die LILI MARLEEN üblicherweise mittschiffs auf dem Venus Deck. An dieser Stelle befand man sich inmitten eines kleinen Foyers, von dem ein breiter Gang in der Mitte des Schiffes Richtung Bug und Heck führte. Dieser wurde auch inoffiziell liebevoll als Flaniermeile bezeichnet. Auf dem Weg Richtung Bug waren auf der linken Seite der Schalter des Ausflugsbüros und auf der rechten Seite die Rezeption zu finden. Einige Schritte weiter erreichte man dann das vordere Treppenhaus mit seinen zwei Aufzügen.

 

An dem Gang Richtung Heck lag die Boutique bzw. der Juwelier (Backbordseite) und der Friseur (Steuerbordseite). Dahinter folgte das hintere Treppenhaus mit seinen zwei Aufzügen.

 

Zusätzlich zu dem breiten Mittelgang verliefen selbstverständlich auch auf beiden Seiten des Schiffes parallel die Kabinengänge. Von den vorgenannten öffentlichen Einrichtungen abgesehen, war das Venus Deck ansonsten nämlich ein reines Kabinendeck. Die Kabinennummern begannen entsprechend der Nummerierungslogik an Bord mit dem Buchstaben V (z.B. Kabine V1). Die Außenkabinen auf dem Venus Deck hatten je zwei nicht zu öffnende Fenster.

 

Unterhalb des Venus Decks befanden sich noch zwei weitere Kabinendecks. Zunächst gelangte man über eines der beiden Treppenhäuser hinunter zum

 

 

Dionysos Deck


Dieses Deck war, von dem hier befindlichen Bordhospital im Heckbereich abgesehen, ein reines Kabinendeck. Die Kabinennummern auf diesem Deck begannen allesamt mit dem Buchstaben D (z.B. Kabine D1). Die Außenkabinen verfügten über je zwei nicht zu öffnende Bullaugen.

 

Über das vordere Treppenhaus gelangte man schließlich noch hinunter auf das unterste Passagierdeck, dem



Poseidon Deck

 

Auch bei dem Poseidon Deck handelte es sich um ein reines Kabinendeck. Diese trugen konsequenterweise die Nummern mit dem vorgestellten Buchstaben P (z.B. Kabine P1). Auch auf diesem Deck verfügten alle Außenkabinen über je zwei nicht zu öffnende Bullaugen. Bei rauer See wurden diese jedoch aus Sicherheitsgründen (die Wasserlinie des Schiffes verlief nur wenige Meter unterhalb) mit Stahlklappen verschlossen und die Gäste hatten das Ambiente einer Innenkabine.

 

Von diesem Deck aus erfolgte bei Bedarf auch der Zutritt zu den Tenderbooten.



Apollo Deck

 

Vom eingangs beschriebenen Venus Deck erreichte man über eines der beiden Treppenhäuser das darüberliegende Apollo Deck, welches zum größten Teil aus öffentlichen Räumlichkeiten bestand. Lediglich im vorderen Bereich gab es einige Passagierkabinen. Den jeweiligen Nummern war der Buchstabe A vorgestellt (z.B. Kabine A1). Bei den Außenkabinen handelte es sich um Junior- und Luxus-Suiten, die ebenfalls nur nicht zu öffnende Fenster hatten.

 

Mittschiffs, unmittelbar hinter dem Kabinenbereich und dem daran anschließenden vorderen Treppenhaus, lag das Restaurant Horizont. Hierbei handelte es sich um das Hauptrestaurant an Bord. Das Frühstück wurde bei freier Sitzplatzwahl in Buffetform angeboten. Auch zum á-la-carte Mittagessen gab es freie Sitzplatzwahl. Zum á-la-carte Abendessen speiste man hingegen in zwei Sitzungen an fest reservierten Tischen.

Restaurant Horizont auf dem Apollo Deck der Lili Marleen

Verlies man das Restaurant durch den Ausgang Richtung Heck, so befand man sich am hinteren Treppenhaus. Von hier aus führte lediglich ein Gang auf der Steuerbordseite des Schiffes nach hinten (auf der Backbordseite befand sich in diesem Bereich die Galley für das Restaurant). Der Weg führte zunächst am Massage-Raum (der an dieser Stelle etwas deplatziert wirkte) und dem Kinderspielzimmer vorbei, durch den Bereich der Bibliothek zum sogenannten Café Brazil. Von diesem aus betrat man das Kino, welches sich im Schiffsinneren befand. Das Café Brasil endete am Apollo Buffet, dem SB-Restaurant an Bord. Hierbei handelte es sich um einen durch das darüber befindliche Hera Deck vollständig überdachten Restaurantbereich, der sich im wind- und witterungsgeschützten Außenbereich am Heck des Schiffes befand. Hier konnte man bei freier Platzwahl alle Mahlzeiten in Buffetform zu sich nehmen. Über seitliche Außentreppen gelangte man hinauf auf das

 

 

Hera Deck


Im hinteren Bereich dieses Decks befand sich zunächst das große Sonnendeck mit zahlreichen Liegen, Tischen und Stühlen. Auf beiden Seiten des Schiffes verliefen breite Außenpromenaden Richtung Bug zum Eingang des vorderen Treppenhauses. An diesem führten beidseitig äußere Treppen hinauf zum Brücken Deck und weiter hinauf zum Aussichtsbereich des vorderen Ouranos Decks. Dazu aber etwas später mehr. Über diesen Weg konnte man das Schiff einmal vollständig umrunden. Aber zunächst wieder zurück zum Heck. Betrat man im hinteren Bereich das Schiffsinnere, so befand man sich im Salon Neun Musen. Dieser verfügte neben einer Bar und zahlreichen Sitzgelegenheiten auch über eine Tanzfläche. Abends spielte hier eine Band Live-Musik und ein DJ legte bis spät in die Nacht Musik sämtlicher Genres auf. Dieser Salon war der Treffpunkt für Nachtschwärmer.

 

Beidseitige Gänge führten -parallel zu den Außenpromenaden- zunächst zum hinteren Treppenhaus. Auf dem Gang der Backbordseite fand man die Fotogalerie und den Fotoshop. Unmittelbar vor dem hinteren Treppenhaus, mittschiffs gelegen, erreichte man sodann den Musiksalon Sirenen. In diesem wurden allabendlich die verschiedensten Shows dargeboten. Aufgrund der begrenzten Kapazität und der Tatsache, dass aus gleichem Grund auch das Abendessen im Restaurant Horizont in zwei Sitzungen angeboten wurde, fanden alle Shows jeweils zweimal pro Abend statt.

Sirenen Musiksalon auf dem Hera Deck der Lili Marleen

Vom Musiksalon aus Richtung Bug, am vorderen Treppenhaus vorbei, lag der Kabinenbereich dieses Decks. Die jeweiligen Kabinennummern hatten den Buchstaben H vorgestellt (z.B. Kabine H1). Auch bei den Außenkabinen dieses Decks handelte es sich um Junior Suiten, die über nicht zu öffnende Fenster verfügten.



Brücken Deck

 

Zwischen dem Hera Deck und dem nächsthöheren Passagierdeck, dem Ouranos Deck, lag noch das Brücken Deck. Dieses war der Besatzung vorbehalten. Hier befanden sich die Kommando-Brücke sowie die Unterkünfte der Offiziere.

Das Brücken Deck der Lili Marleen mit den Unterkünften der Offiziere

Wir gehen an dieser Stelle nicht weiter auf dieses Deck ein, sondern begeben uns direkt noch ein Deck höher. Wir erreichen nun über das vordere Treppenhaus das

 

 

Ouranos Deck


Vor dem vorderen Treppenhaus war auf diesem Deck die Piano Bar angesiedelt. Diese Bar war der Rückzugsort für alle, die ein ruhigeres und entspannteres Ambiente bevorzugten. In den Abendstunden wurde hier ruhige Klaviermusik gespielt. Durch die großen Panorama-Fenster hatte man einen schönen Ausblick nach draußen. Unmittelbar vor dieser Bar, direkt über der Kommandobrücke, lag ein kleines Aussichtsdeck, von dem aus man einen grandiosen Ausblick über das Vorschiff in Fahrtrichtung hatte. Diese Freifläche war allerdings nur über die beidseitigen Außentreppen vom Hera- bzw. Brücken-Deck aus erreichbar. Es gab leider keinen direkten Zugang von der Piano Bar aus.

 

Vom vorderen Treppenhaus aus Richtung achtern erreichte man mittschiffs den großzügigen, windgeschützten Poolbereich mit der Poolbar. Hier gab es zahlreiche Sonnenliegen und Sitzgelegenheiten unter freiem Himmel. Neben dem eigentlichen Pool standen den Gästen auch zwei Whirlpools zur Verfügung. Dahinter ragte der markante Schornstein mit dem Portrait der lächelnden Lili Marleen in den Himmel. Hier konnte man wieder das hintere Treppenhaus betreten. Etwas gewöhnungsbedürftig waren die Lage des Fitness Centers und der Sauna, die sich ebenfalls in diesem Bereich befanden. Das Fitness Center lag auf der Backbordseite und war nur von außen zu betreten. Es gab keinen direkten Zugang aus dem Schiffsinneren. Auch die auf der gegenüberliegenden Steuerbordseite befindliche Sauna war nur von außen zu betreten.

 

Hinter dem Schornstein folgte dann noch ein weiteres Sonnendeck mit zahlreichen Liegen.

Blick vom Ouranos Deck auf das darunterliegende Hera Deck (und das Holiday-Kreuzfahrten-Schwesterschiff MONA LISA)
Die Lili Marleen lächelt vom Schornstein



Trivia


Die LILI MARLEEN war nicht das erste Kreuzfahrtschiff auf dem deutschsprachigen Markt, das diesen Namen trug. Bis zum Jahr 2004 gab es bereits ein gleichnamiges Kreuzfahrt-Segelschiff (IMO 9086863; Baujahr 1994) der legendären Peter Deilmann Reederei aus Neustadt/Holstein. Dieses Schiff wurde im Jahr 2004 an den Betreiber Serenity Lili Marleen in Malaysia verkauft und verschwand vom deutschsprachigen Markt.


Der tabellarische Lebenslauf des Schwesterschiffes  CUNARD CONQUEST  (IMO 7358573, Baujahr 1975):

Jahr Name Veranstalter / Reederei
1974 - 1977 CUNARD CONQUEST Cunard, UK
1977 - 1995 CUNARD PRINCESS Cunard, UK
1995 - 2009 RHAPSODY StarLauro Cruises, Italien (MSC Cruises)
2009 - GOLDEN IRIS Mano Cruise, Israel
RHAPSODY von MSC Cruises am 15.12.2001 in Rio de Janeiro
RHAPSODY von MSC Cruises am 16.06.2006 im Geiranger Fjord
GOLDEN IRIS von Mano Cruise am 30.03.2016 in Haifa



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