Historie auf dem deutschsprachigen Markt:
1998 - 2010 | Peter Deilmann Reederei, Neustadt/Holstein |
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2010 - 2014 | Reederei Peter Deilmann, Neustadt/Holstein |
2015 | Plantours Kreuzfahrten, Bremen |
seit 2016 | Phoenix Reisen, Bonn |
Status: in den Sommermonaten auf dem deutschsprachigen Markt für Phoenix Reisen aus Bonn im Einsatz
Allgemeines
Obwohl mit Baujahr 1998 noch relativ jung, so zählte die MS DEUTSCHLAND schon kurz nach ihrer Indienststellung zu den Klassikern unter den deutschen Kreuzfahrtschiffen. Dieser Mythos haftet ihr bis heute unverändert an. Die gesamte Innenarchitektur wurde einem Grandhotel der 1920er Jahre nachempfunden und erinnert somit auch an die Liner und Kreuzfahrtschiffe jener längst vergangenen, glamourösen Epoche. Bekannt wurde das Schiff einem Millionenpublikum vor allem durch die
ZDF-Fernsehserien "Das Traumschiff" und "Kreuzfahrt ins Glück", deren Folgen von 1999 bis 2014 teilweise an Bord gedreht wurden. In den Jahren 2000 und 2004 diente die MS DEUTSCHLAND aber auch äußerst werbewirksam als stationäre Unterkunft des
Deutschen Olympischen Komitees
während der
Olympischen Sommerspiele
in
Sydney
bzw.
Athen. Und auch im Jahr 2012 fungierte sie wieder als schwimmende Unterkunft der deutschen Sportler anlässlich der
Olympischen Sommerspiele
in
London. Das Schiff war übrigens seit der Indienststellung bis zur Insolvenz der damaligen
Reederei Peter Deilmann
Jahr 2014 das letzte Hochseekreuzfahrtschiff, welches unter deutscher Flagge fuhr.
Technische Daten
Die MS DEUTSCHLAND ist 176m lang, 23m breit, hat einen Tiefgang von ca. 5,80m und dabei eine Vermessung von 22.496 BRZ. Die Besatzung besteht laut dem derzeitigen Charterer
Phoenix Reisen
aus
Bonn
aus etwa 290 Crewmitgliedern, die maximal 550 Passagiere betreuen. Die internationale Registrierungsnummer des Schiffes lautet IMO 9141807.
Historie
(Peter Deilmann Reederei / Reederei Peter Deilmann)
Im Jahr 1995 erteilte die in
Neustadt in Holstein
ansässige
Peter Deilmann Reederei
einen Auftrag zum Bau eines neuen Kreuzfahrtschiffes, um ihre Hochseeschiffe
MS BERLIN
und
LILI MARLEEN
zu ergänzen. Den Auftrag erhielt die
Howaldtswerke-Deutsche Werft AG
in
Kiel. Das Innendesign des Schiffes sollte gänzlich im Stil der 1920er Jahre gestaltet werden, um den Slogan der Reederei „Deutsche Kreuzfahrttradition“ aufrecht zu erhalten und zu untermauern. Das Schiff sollte den Namen MS DEUTSCHLAND erhalten und das deutsche Flaggschiff schlechthin werden - quasi die schwimmende Botschafterin
Deutschlands.
Die äußerst ambitionierte und selbstbewusste Zielsetzung der Reederei war, das modernste und luxuriöseste Kreuzfahrtschiff unter deutscher Flagge auf dem deutschsprachigen Markt anzubieten. Dieses sollte jedoch noch einiges an Ärger mit sich bringen.
Die Kiellegung der MS DEUTSCHLAND erfolgte am 1. Dezember 1996 auf der
Howaldtswerke-Deutsche Werft AG
in
Kiel. Am 11. Mai 1998 wurde das Schiff schließlich an die
Peter Deilmann Reederei
übergeben. Taufpate war der damalige Bundespräsident
Richard von Weizsäcker.
Die seit dem Jahr 1985 auf der
MS BERLIN
stattfindenden Dreharbeiten für die
ZDF-Serie „Das Traumschiff“ wurden mit der Indienststellung der MS DEUTSCHLAND erfolgreich auf dieser fortgesetzt. So erlangte die MS DEUTSCHLAND zur besten Sendezeit binnen kürzester Zeit Bekanntheit.
Schon kurze Zeit nach der Indienststellung des Schiffes gab es den ersten Skandal. Die
Peter Deilmann Reederei
hatte die MS DEUTSCHLAND schon vor der offiziellen Auszeichnung durch eine entsprechende Institution in einer selbstbewussten Eigendarstellung als
5-Sterne-Schiff
bezeichnet.
In der 1999er Ausgabe des „Berlitz Complete Guide to Cruising & Cruise Ships“ des in der Kreuzfahrtbranche international renommierten (wenngleich auch nicht unumstrittenen) britischen „Schiffstesters“
Douglas Ward
wurde die MS DEUTSCHLAND aber nur mit der Kategorie
4-Sterne-plus
bewertet. Das empfand der Reeder
Peter Deilmann
als Skandal. Die Meinungsverschiedenheiten zwischen
Deilmann
und
Ward
endeten letztendlich nach einer Klage von
Deilmann
gegen
Ward
vor Gericht. Der Richter urteilte, dass die Veröffentlichung der deutschen Ausgabe des Buches aufgrund der falsch recherchierten Bewertung zu stoppen sei. Bei 12 Kriterien waren unrichtige Angaben im „Berlitz Complete Guide to Cruising & Cruise Ships“ gemacht worden.
Peter Deilmann
unterstellte sogar
Douglas Wards
Käuflichkeit durch Mitbewerber (hier spielte er unter anderem auf den Hamburger Veranstalter von Luxuskreuzfahrten
Hapag-Lloyd Kreuzfahrten
an), was allerdings nicht belegt werden konnte.
Im Jahr 2000 fungierte die MS DEUTSCHLAND aber auch werbewirksam als schwimmende Botschafterin für die Weltausstellung
Expo 2000
in
Hannover.
Im September und Oktober 2000 war sie schließlich sogar die deutsche Botschafterin für die
Olympischen Sommerspiele
im australischen
Sydney. Während der Dauer der Spiele lag sie unweit der weltberühmten
Harbour Bridge
als „Deutsches Schiff“ für Gäste des
Nationalen Olympischen Komitees Deutschlands
im dortigen Hafen. Neben einigen an Bord verbliebenen Passagieren fungierte sie vor allem für Sportler und Betreuer der deutschen Mannschaft als schwimmendes Hotel.
Auch anlässlich der
Olympischen Sommerspiele
im griechischen
Athen
im August 2004 diente die MS DEUTSCHLAND im Hafen von
Piräus
wieder als Gästeschiff des
Nationalen Olympischen Komitees Deutschlands.
Im April 2005 erhielt das Schiff von dem
Deutschen Hotel- und Gaststättenverband
(DEHOGA) die Auszeichnung "Fünf-Sterne-Superior" und durfte sich somit als erstes und einziges Kreuzfahrtschiff überhaupt mit den Sternen analog einer Hotelbewertung schmücken; ganz ohne Vergleich und Wettbewerb mit einem anderen Kreuzfahrtschiff. Die
DEHOGA
begründete die Klassifizierung der MS DEUTSCHLAND damit, dass dieses Schiff das einzige sei, welches unter deutscher Flagge fuhr. Weitere Bewertungen anderer Schiffe waren nicht geplant.
Aufgrund der sehr positiven Erfahrungen mit den „Das Traumschiff“-Produktionen an Bord der
MS BERLIN
und der MS DEUTSCHLAND gab es zwischen der
Peter Deilmann Reederei
und der Produktionsgesellschaft eine Vereinbarung, ab dem Jahr 2006 auch Dreharbeiten für die neue
ZDF-Serie „Kreuzfahrt ins Glück“ an Bord der MS DEUTSCHLAND zu produzieren.
Im Jahr 2006 war die MS DEUTSCHLAND auch die schwimmende Botschafterin für die im Juni und Juli in
Deutschland
stattfindende
FIFA-Fußballweltmeisterschaft. Aus diesem Anlass wurde die Lichtinstallation
Blue Goal
eines Künstlers auf
Deck 10
installiert.
Im Jahr 2008 gab es das 10-jährige Jubiläum der MS DEUTSCHLAND zu feiern. Ein noch recht junges Schiff, welches aber in seinem noch recht kurzen Leben bereits den Ruf eines Klassikers und einer Legende erlangt hatte.
Aufgrund der angespannten wirtschaftlichen Lage musste die
Peter Deilmann Reederei
im Jahr 2009 einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens stellen.
Am 1. Januar 2010 nahm daraufhin die neugegründete
Reederei Peter Deilmann GmbH
ihre Geschäftstätigkeit auf. Die beliebte und gut etablierte MS DEUTSCHLAND wurde aus der Insolvenzmasse der
Peter Deilmann Reederei
übernommen und erhielt ein leicht geändertes Farbkleid. Den Schornstein zierte nun das überarbeitete Logo der Reederei. Der stilisierte Drachenkopf des Wikingerschiffes wurde durch einen stilisierten klassischen Schiffsbug ersetzt. Der bislang kantige Großbuchstabe "D" (für
Deilmann) erhielt eine weichere Schriftart. Außerdem wurden darunter fünf Sterne hinzugefügt. Dieses Design sollte darauf aufmerksam machen, dass das Schiff/Produkt von der
DEHOGA
(Deutscher Hotel- und Gaststättenverband) als einziges Kreuzfahrtschiff die Klassifizierung bzw. das Prädikat „5-Sterne-Superior“ erhalten hatte.
Bereits am 23. Mai 2010 traf ein Schicksalsschlag das noch junge Unternehmen. An Bord der MS DEUTSCHLAND brach an jenem Tag zur Mittagszeit im norwegischen Hafen
Eidfjord
ein Feuer im Maschinenraum aus, welches erst gegen Abend gelöscht werden konnte und gravierende Schäden verursachte. An Bord des Schiffes befanden sich zu diesem Zeitpunkt 607 Personen. Alle 364 Passagiere und der größte Teil der Besatzung wurden unverletzt von Bord gebracht. Lediglich ein kleiner Teil der Besatzung, der zwingend zum Betrieb des Schiffes notwendig war, blieb an Bord. Die laufende Kreuzfahrt musste zwangsweise abgebrochen werden und die 364 Passagiere traten am Folgetag ihre Heimreise an.
Nach einer gründlichen Schadensbegutachtung im nördlich der Stadt
Bergen
gelegenen Hafen von
Hanøytangen
wurde die MS DEUTSCHLAND für die notwendigen Instandsetzungsarbeiten durch einen Schlepper nach
Hamburg
zur Werft
Blohm + Voss
verholt. Neben den notwendigen Reparaturarbeiten wurden auch schon weitere Arbeiten, die eigentlich zu einem späteren regulären Werfttermin hätten erfolgen sollen, durchgeführt. Die MS DEUTSCHLAND verblieb somit für insgesamt 30 Tage in der Werft und nahm am 3. Juli 2010 wieder ihr reguläres Kreuzfahrtprogramm von
Hamburg
aus auf.
Nachdem dieser Schock gerade verdaut war, ereilte das Unternehmen die nächste schlechte Nachricht. Nach einem Gerichtsurteil verlor die MS DEUTSCHLAND die Klassifizierung des
Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes
(DEHOGA) als „Fünf Sterne Superior“-Schiff. Diese Auszeichnung ist laut einem Urteil des
Landgerichts Berlin
für Kreuzfahrtschiffe nicht zulässig und darf daher nicht weiterverwendet werden.
Die
Reederei Peter Deilmann
ließ verlauten, dass diesem Urteil eine Klage des Mitbewerbers
Hapag-Lloyd Kreuzfahrten, der die durch den "Berlitz Complete Guide to Cruising & Cruise Ships" von
Douglas Ward
mehrfach mit
5-Sternen-plus
bewertete
MS EUROPA
(Baujahr 1999; IMO 9183855) als weltbestes Kreuzfahrtschiff einsetzte, vorausgegangen war. Ein Streit, der -wie bereits zuvor erwähnt- bereits im Jahr 2005 begann und nun sein Ende fand.
Aufgrund der schwierigen gesamtwirtschaftlichen Situation der Reederei und den nicht eingeplanten, durch den Brandschaden auf der MS DEUTSCHLAND verursachten Kosten, war die Beteiligung eines neuen Investors notwendig geworden. Nach der Übernahme durch die
Aurelius AG
wurde eine umfassende Modernisierung und Aufwertung der MS DEUTSCHLAND angekündigt.
Im Laufe der Zeit reiften allerdings bei der
Reederei Peter Deilmann
auch die Überlegungen, die MS DEUTSCHLAND aus Kostengründen auszuflaggen. Statt der deutschen Flagge, so wie es bislang bei allen Schiffen der Reederei eine stolze Tradition war, sollte am Heck des Schiffes zukünftig die Flagge Maltas wehen. Diese Entscheidung wurde schließlich im Mai 2012 öffentlich, woraufhin es ein enormes negatives mediales Echo gab. Die MS DEUTSCHLAND war zu diesem Zeitpunkt das einzige noch unter deutscher Flagge fahrende Kreuzfahrtschiff und galt in der öffentlichen Wahrnehmung der Kreuzfahrtbranche als das Qualitätsprodukt „Made in Germany“ schlechthin.
Zu den
Olympischen Sommerspielen
2012 in
London
war die MS DEUTSCHLAND zunächst aber einmal mehr die Botschafterin des Landes. So trug das Schiff auch den Beinamen "Deutsches Schiff London 2012“ und diente während ihres Aufenthaltes in
London
erneut als schwimmendes Hotel- und Gästeschiff für das
Nationale Olympische Komitee Deutschlands.
Die Ankündigung der Ausflaggung führte genau zu dieser Zeit zunehmend zu öffentlich ausgetragenen Protesten. Zunächst beteiligten sich die Stammgäste und die Medien an den durchaus emotional geführten Debatten. Schließlich ergriff aber auch der Kapitän der MS DEUTSCHLAND,
Andreas Jungblut, in den Medien das Wort. Er nutzte seine Popularität, um für die Interessen der Mannschaft, die unter der Schiffsflagge Deutschlands dem deutschen Arbeitsrecht unterstellt waren, einzutreten.
Andreas Jungblut
wandte sich insbesondere über die größte deutschsprachige Boulevard-Zeitung an die Öffentlichkeit und kritisierte darin seinen Arbeitgeber im Namen der gesamten Mannschaft. Dieser Weg wurde durchaus kontrovers und scharf diskutiert, fand aber das von ihm gewünschte Medienecho.
Die
Reederei Peter Deilmann
kündigte daraufhin am 30. Juli 2012 an, zunächst auf die Ausflaggung zu verzichten und die MS DEUTSCHLAND auch weiterhin unter deutscher Flagge und im Schiffsregister mit dem Heimathafen
Neustadt in Holstein
zu führen. „Das Unternehmen trage damit der „emotionalen Stimmung“ Rechnung und habe „angesichts des großen Interesses“ entschieden, das Schiff weiterhin unter deutscher Flagge fahren zu lassen. … Die Reederei arbeite mit Unterstützung der Politik an einem Zwei-Jahres-Plan, der den Verbleib des Schiffes unter deutscher Flagge sichern solle.“ ließ das Unternehmen verlauten.
Nach den vorausgegangenen monatelangen öffentlichen Auseinandersetzungen kündigte die
Reederei Peter Deilmann
im Oktober 2012 allerdings den Vertrag mit ihrem langjährigen Kapitän
Andreas Jungblut. „Grund sind wiederholte Fälle von illoyalem Verhalten und Vertrauensbruch gegenüber der Reederei. ….. Als oberster Vertreter des Schiffes könne der Kapitän seine Ängste und Sorgen zwar gerne intern äußern. Jedoch seien immer wieder interne Informationen an die Presse gelangt.“, teilte das Unternehmen seinerzeit mit.
Neuer Kapitän der MS DEUTSCHLAND wurde
Elmar Mühlebach, der auch später -unter der Regie von
Phoenix Reisen
aus
Bonn- der langjährige Stammkapitän des Schiffes blieb.
Die wirtschaftliche Situation der
Reederei Peter Deilmann
entwickelte sich nicht zum Positiven. Am 29. Oktober 2014 stellte die Eignergesellschaft der MS DEUTSCHLAND, die
MS ‚Deutschland‘ Beteiligungs GmbH, schließlich einen Antrag auf Eröffnung eines vorläufigen Insolvenzverfahrens.
Am 12. November 2014 endete im portugiesischen
Lissabon
die vorerst letzte Reise des Schiffes unter der Regie der
Reederei Peter Deilmann. Anlässlich einer Gläubigerversammlung, die am selben Tag stattfand, zeichnete sich eine gescheiterte Rettung und somit ein Verkauf des Schiffes ab. Die eigentlich geplante Weltreise im bevorstehenden Winterhalbjahr wurde abgesagt.
Da die potenziellen Käufer bis zum 27. November 2014 keine ausreichenden Finanzierungsnachweise vorgelegt hatten, konnte die für den Klassenerhalt erforderliche Werftliegezeit nicht in Auftrag gegeben werden.
Daraufhin wurde das endgültige Insolvenzverfahren über das Vermögen der Reederei und der Betreibergesellschaft beim
Amtsgericht Eutin
eröffnet.
Am 20. Januar 2015 wurde bekannt, dass der Insolvenzverwalter auch alle nach der bereits abgesagten Weltreise geplanten Reisen stornieren musste. Die Mitarbeiter des Unternehmens und der Großteil der Besatzung wurden vom Dienst freigestellt und erhielten ihre Kündigungen.
Als Konsequenz daraus wurde die MS DEUTSCHLAND im März 2015 an ein US-Unternehmen verkauft und am 19. Mai 2015 an diesem Übergeben. An diesem Tag wurde auch die Bundesflagge eingeholt und der Heimathafen
Neustadt in Holstein
verschwand vom Heck. Mit diesem Tag wehte nun die Flagge der
Bahamas
und am Heck stand in großen Lettern „Nassau“.
In der Sommersaison 2015 wurde die MS DEUTSCHLAND zunächst noch kurzzeitig für einige wenige Reisen an den deutschen Veranstalter
Plantours Kreuzfahrten
aus
Bremen
verchartert. Ende August 2015 erfolgte dann schließlich die Umbenennung des Schiffes in WORLD ODYSSEY. Zur Wintersaison übernahm dann die US-amerikanische Organisation "Semester at Sea" das Schiff und setzt es seitdem in den Wintermonaten unter den Namen WORLD ODYSSEY ein. Es dient dann für jeweils ein Semester Studenten als schwimmende Dependance der
Colorado State University. In den Sommermonaten ist das Schiff hingegen unter dem altbekannten Namen MS DEUTSCHLAND für
Phoenix Reisen
aus
Bonn
im Einsatz.
Das heutige Produkt bei
Phoenix Reisen
Seit Beginn der Sommersaison 2016 fährt das Schiff in den Sommermonaten wieder unter dem renommierten Namen MS DEUTSCHLAND; nun aber dauerhaft für den deutschen Reiseveranstalter
Phoenix Reisen
aus
Bonn. In den Wintermonaten ist es weiterhin unter den Namen WORLD ODYSSEY für die amerikanische Organisation "Semester at Sea" mit Studenten und Universitätsmitarbeitern unterwegs. Unter der Flagge von
Phoenix Reisen
wird die klassische, deutsche Kreuzfahrttradition gepflegt.
Phoenix Reisen
benutzt für das Schiff den Werbeslogan "Das schwimmende Grandhotel". Passender kann man das Ambiente an Bord nicht beschreiben; erinnert es doch im Inneren an die goldenen 20er Jahre des 19. Jahrhunderts. Das gesamte Ambiente des Schiffes ist sehr gediegen und in allen Bereichen durchweg stimmig und geschmackvoll. Hier ist noch überall sehr gut die Detailverliebtheit des früheren Reeders
Peter Deilmann
erkennbar. Insgesamt vermittelt das Ambiente Luxus pur; auch wenn es sicherlich nicht jedermanns Geschmack ist.
Das Gesamtprodukt unter der Flagge von
Phoenix Reisen
richtet sich ans deutschsprachige Publikum, das die klassische Kreuzfahrttradition mit Entspannung, Genuss und das Entdecken von Destinationen im gehobenen Ambiente bevorzugt. Wie auf allen
Phoenix-Schiffen, so herrscht auch auf der MS DEUTSCHLAND ein herzliches, familiäres Miteinander. Nicht umsonst lautet das Motto von Phoenix Reisen "Willkommen zu Hause!". So vereinigen sich auf diesem Schiff Stammgäste von
Phoenix Reisen, ehemalige Stammgäste der
Peter Deilmann Reederei, die dieses Schiff immer noch alternativlos in ihr Herz geschlossen haben, und nicht zuletzt auch die Stammbesatzung zu einer großen Familie. Aufgrund der geringen Größe punktet die MS DEUTSCHLAND zum einen mit einer überschaubaren Passagierkapazität, die einen persönlichen Service im exklusiven, gediegenen Rahmen ermöglicht und zum anderen mit den nötigen Voraussetzungen um auch kleinere Häfen anlaufen oder vor kleineren Inseln auf Reede liegen zu können. Auch die Passagen von engen und flachen Revieren, wie z.B. einigen Flüssen oder Innenpassagen, sind mit diesem Schiff möglich.
Phoenix Reisen
stellt einen deutschsprachigen Kreuzfahrtdirektor samt Reiseleiterteam, die für die Organisation, die Gästebetreuung und als Bindeglied zwischen Passagieren und Crew zur Verfügung stehen. Das Servicepersonal ist verschiedenster Herkunft; größtenteils südostasiatisch. Deutsch wird verstanden und auch weitestgehend gesprochen. Ein paar Worte Englisch können als Passagier aber bei der Kommunikation durchaus hilfreich sein.
Tagesprogramme, Speise- und Getränkekarten sind selbstverständlich durchweg in deutscher Sprache. Bordwährung ist der Euro. Giro- und die gängigsten Kreditkarten werden selbstverständlich akzeptiert, um am Ende einer Reise das persönliche Bordkonto zu begleichen.
Der generelle Dresscode an Bord ist leger bis sportlich-elegant. Zu den Abendessen wird in den á-la-carte Restaurants meistens leichte Eleganz empfohlen. Das bedeutet, dass Männer hier gerne ein Sakko tragen dürfen. Frauen kleiden sich entsprechend. Üblicherweise gibt es zu Beginn und zum Ende einer jeden Reise jeweils einen Galaabend, zu dem festlich elegante Kleidung angebracht ist. Auf längeren Reisen gibt es etwa in der Mitte der Reise einen zusätzlichen dritten Galaabend.
Im Hauptrestaurant
Berlin
wird das Abendessen à-la-carte an fest reservierten Tischen in zwei Essenszeiten eingenommen. Alle übrigen Mahlzeiten finden in offenen Sitzungen und teils in Buffetform, teils à-la-carte statt. Alternativ bietet das reservierungspflichtige Restaurant
Vier Jahreszeiten
eine bei
Phoenix Reisen
selbstverständlich ebenfalls im Reisepreis inkludierte Möglichkeit zu einem à-la-carte Abendessen im exklusiveren Rahmen. Wie bei allen unter
Phoenix Reisen-Flagge fahrenden Schiffen üblich, so sind auch auf der MS DEUTSCHLAND in den Restaurants die Tischweine zu Mittag- und Abendessen bereits im Reisepreis inkludiert.
Die MS DEUTSCHLAND verfügt über ein vorderes und ein hinteres Treppenhaus. Auf der Backbordseite neben den beiden Treppenhäusern befindet sich je ein Aufzug. Mit diesen sind alle öffentlichen Passagierdecks erreichbar (zum untersten
Kur-Deck
führt nur einer der beiden Aufzüge). Somit ist das Schiff auch für mobil eingeschränkte Passagiere bedingt zu empfehlen. Beachten sollte man allerdings, dass für das Ein- und/oder Aussteigen in Abhängigkeit von dem Liegeplatz und der Tide durchaus auch eine schmale, wacklige und ggf. steile Gangway zu bewältigen ist. Hier steht die Besatzung bei Bedarf allerdings hilfreich zur Seite. Es gibt sogar eine Kabine (Kabinen Nummer 8042 auf dem
Admirals-Deck, achtern, steuerbordseitig), die extra rollstuhlfreundlich ausgestattet ist.
Decksplan
Das Kanzlerzimmer
Das Kanzlerzimmer
Historische Aufnahmen
Im Folgenden noch einige Fotos der MS DEUTSCHLAND im Farbkleid des vorherigen Betreibers, der Peter Deilmann Reederei (1998 - 2010) bzw. später der Reederei Peter Deilmann (2010 - 2015) aus Neustadt in Holstein.
Auf den folgenden Bildern trägt das Schiff bereits die überarbeitete neue Farbgebung der Reederei Peter Deilmann. Dieses Design sollte daran erinnern, dass das Schiff/Produkt seinerzeit von der DEHOGA (Deutscher Hotel- und Gaststättenverband) als einziges Kreuzfahrtschiff die Klassifizierung „5-Sterne-Superior“ erhalten hatte.
Außerdem ist unterhalb der Brücke des Schiffes der Schriftzug „Deutsches Schiff London 2012“ zu erkennen. Dieser sollte im Jahr 2012 darauf aufmerksam machen, dass die MS DEUTSCHLAND die Botschafterin und das schwimmende Hotel des Deutschen Olympischen Komitees während der Olympischen Sommerspiele 2012 in der britischen Metropole London war.
Vorher -seit der Indienststellung im Jahr 1998- trug das Schiff das ursprüngliche Farbkleid der Peter Deilmann Reederei aus Neustadt in Holstein. Seinerzeit bestand das Logo auf dem Schornstein aus einem stilisierten Drachenkopf eines Wikingerschiffes, welches sich in einem recht kantigen Großbuchstaben "D" (für Deilmann) befand.